FOX LAKE - New World Heat
Mehr über Fox Lake
- Genre:
- Hardcore / Metalcore / Crossover
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- MNRK Heavy
- Release:
- 01.08.2025
- For The Love Of The Game
- Tough Luck
- Freestyle
- Go 4 The Throat
- Cold Hard Truth
- Real Fast
- Halftime
- Pure Adrenaline
- Headshot
- Savior
- Gut Check
- Excessive Damage
Teils absolut großartig, teilweise etwas eintönig.
Im Screamo-Hardcore-Crossover-Grenzgebiet ist FOX LAKE aus Denver durchaus eine der Bands, die man seit der Gründung im Jahr 2017 auf dem Zettel haben muss. So verschmolzen die drei Amerikaner bereits auf ihrem Debüt "Silence & Violence" im Jahr 2020 diverse Stilistiken recht gekonnt miteinander, haben sich laut eigener Aussage für das Zweitwerk "New World Heat", das heuer in die Regale kommt, aber nochmal von jeglichen Scheuklappen befreit und wollen schlicht und ergreifend ihren eigenen Sound gefunden haben. Ob die Aussage gerechtfertigt ist? Nun, das werden wir nun überprüfen.
Los geht es mit 'For The Love Of The Game' auf jeden Fall schon einmal recht vielversprechend, denn mit seinen unfassbar fiesen Breakdowns, brutalen Vocals und den eingestreuten Dissonanzen bei den Gitarren, tanzt der Opener munter zwischen Hardcore-Vollbedienung, ein wenig Beatdown und einer guten Prise KORN. Auch wenn das Aggressionslevel durchweg hoch ist, gibt es trotzdem durchaus einprägsame Momente, welche den Song kurzweilig und unterhaltsam machen. Schade, dass 'Tough Luck' den Ball hier nicht direkt aufnimmt, sondern sich eher als schlichte Riff-Walze gibt, die uns vor der heimischen Anlage niedermäht, gleichzeitig aber die anklingende Experimentierfreude des Vorgängers etwas vermissen lässt.
Da macht 'Freestyle' schon eine deutlich bessere Figur, trifft hier doch LIMP BIZKIT auf SLIPKNOT in brutalen Core-Gefilden, was sich in einer abwechslungsreichen, wuchtigen und trotzdem einprägsamen Komposition niederschlägt. 'Pure Adrenaline' geht später in der Trackliste ähnliche Wege und ist gemeinsam mit dem sehr Hip-Hop-lastigen 'Savior' neben dem Opener mein drittes Highlight einer Platte, die in ihren besten Momenten auf ganzer Linie überzeugen kann. Ich sage hier "beste Momente", denn dazwischen gibt es leider auch immer wieder Durststrecken, auf denen mir das recht gleiche Rezepte aus brutalen Vocals und Stakkato-Gitarren auch ein wenig an den Nerven zehrt. Dass FOX LAKE auf "New World Heat" mächtig angepisst ist, hat man nämlich spätestens nach dem dritten Song verstanden, woraufhin die recht eintönigen Songs in der Mitte der Scheibe teilweise etwas zu viel des Guten sind. Da tut 'Halftime' als kurzes Hip-Hop-Instrumental und Ruhepol sogar ganz gut und holt uns kurzzeitig aus dem Riff-Gewitter, das ansonsten recht eindrucksvoll, aber eben auch eintönig über uns hereinbricht.
Ihr lest es schon, so richtig abholen konnte mich das FOX LAKE-Zweitwerk auf der Gesamtdistanz nicht. Dabei bin ich von den Momenten, in denen die Amerikaner sich als Crossover-Act zwischen diversen Genre-Stühlen verstehen, wirklich begeistert und habe sogar ein paar Ohrwürmer mitgenommen. Wird es aber härter und aggressiver, läuft das Trio zumindest bei mir Gefahr, an meinen persönlichen Interessen vorbei zu musizieren. Entsprechend gibt es auch nur sechseinhalb Zähler, denen ihr als Freund oder Freundin vom rabiaten Hardcore-Zwischenspurt in der Mitte der Scheibe durchaus noch einmal eineinhalb Punkte hinzuaddieren könnt.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs