FRACTAL GENERATOR - Convergence
Mehr über Fractal Generator
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Everlasting Spew Records
- Release:
- 07.06.2024
- Cryogenian
- Convergence
- Askesis
- Ancient Civilizations
- Obelisk
- Ciphertext
- Xiphoid
- Algorithmic Pathways
- Encephalon
Ein Neckbreaker vor dem Herrn.
Mich würde ja schon mal interessieren, ob die Musiker von FRACTAL GENERATOR ihre Künstlernamen aus dem Stegreif benennen können. Die kanadischen Sci-Fi-Freaks haben sich jeweils einen zwölstelligen Zahlencode gegeben, dessen tatsächliche Bedeutung die Herren wohl nur selber kennen. Auf den brutalen Blast, den die Truppe auf "Convergence" aus dem Hut zaubert, haben derlei Kuriositäten freilich aber keinen Einfluss, wenngleich FRACTAL GENERATOR die spacige Atmosphäre in manchen Stücken tatsächlich nutzt, um den MORBID ANGEL-affinen Sound konzeptionell zu erweitern. Nummern wie 'Ciphertext' und 'Ancient Civilizations' beispielsweise arbeiten mit futuristischen Collagen und einigen opernhaften Backings, die erstaunlich gut zu den brachialen Walzen passen, die sich das Trio ausgedacht hat, und die einem ohnehin schon überzeugenden Output eine gewisse Bonus-Würze verleihen.
In erster Linie ist "Convergence" aber ein typisches Brutal-Death-Album, das von kleinen technischen Sperenzchen unterfüttert wird, vorrangig aber ziemlich straight aufs Fressbrett prügelt. Der FRACTAL GENERATOR erzeugt enorm viel Druck, ist handwerklich gar eine Offenbarung, überzeugt aber auch mit einer sehr organischen Produktion, die dem aktuellen Drang zu eher mechanischen Präsentationen deutlich entgegenwirkt. Besonders das anspruchsvolle Drumming bekommt eine richtig starke klangtechnische Aufbereitung und ist noch einmal gesondert zu nennen.
Ganz nebenbei überzeugt "Convergence" aber auch im Hinblick auf das abwechslungsreiche Songwriting. Zwar bleibt das fokussierte, zielstrebige Geballer der Kern der neun Songs, aber die vielen kurzen Attacken, die punktgenauen Breaks und zuletzt auch die vielseitigen Vocals werden sehr effizient eingesetzt und sorgen immer wieder für überraschende, aber sehr willkommene Wendungen innerhalb der Kompositionen. Das ist schon Premiumklasse, und das darf man auch gerne noch mal extra betonen.
Bleibt am Ende eigentlich nur das Rätsel um die Pseudonyme, welches aber gerne Bestand haben darf, sofern FRACTAL GENERATOR auch künftig solch fettes Material am Start haben sollte. Mit "Convergence" haben die Kanadier jedenfalls eine Platte am Start, die mit all ihren kleinen Besonderheiten für einen gehörigen Muskelkater in der Nackengegend sorgen dürfte. Geiles Ding!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes