FRANCINE - One Step Further
Mehr über Francine
- Genre:
- Rockabilly/Rock'n'Roll
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Wolverine Records/Soulfood
- Release:
- 05.12.2008
- I Don't Give A Damn
- Never Grow Up
- Feelin' Fine
- Whatever
- Bad Boy
- Last Wish Refused
- Rude
- Through Heaven, Through Hell
- Lost Inside
- You Wanna Have It All
- Drivin' Around
- Little Girl Of Mine
- Pretty Boy
Rockabilly der härteren Sorte von den Altstars aus Finnland - eingängig und zur Bewegung animierend bis zum Umfallen
Um gleich von Vornherein einer Verwechslungsgefahr vorzubeugen: Hier geht es nicht um die gleichnamige Band FRANCINE aus Massachusetts in den USA, die verträumte, langsame Entspannungsmusik (oder einfach Indie Rock) macht. Diese FRANCINE hier kommen aus Finnland und haben eine deutlich rockigere Ausrichtung.
Konkret haben wir es hier mit einem Trio zu tun, welches flott abgehendem und eingängigem Rockabilly frönt. Anstelle einer Bassgitarre findet eine Bassgeige (also ein so genannter Stand-up-Bass) Verwendung, dessen besonderer Klang allerdings nur sehr selten vordergründig zu vernehmen ist. Das ist ein bisschen schade, denn der dunkle Groove, den dieses Instrument den Stücken verleiht, passt hervorragend zu dieser Art von Musik.
Das Beste an "One Step Further", dem, wenn ich mich nicht verzählt habe, 13. Album der finnischen Altstars, ist sicherlich, dass man kein Verfechter des Rockabilly sein muss, um diese Scheibe zu mögen. Hier wird so pfeffrig losgerockt, dass Freunde der Rock'n'Roll-Musik jeglicher Coleur sich angesprochen fühlen können. Nur denjenigen, die es unbedingt kantig und dreckig brauchen, könnten die Songs von FRANCINE möglicherweise etwas zu glatt bzw. mainstreamtauglich sein. Bei wem der erträgliche Bereich erst mit MOTÖRHEAD beginnt, der wird an "One Step Further" sicherlich nicht viel Erhebendes finden.
Trotzdem, die Songs haben Pep und versprühen eine ungezügelte Wildheit, die bereits beim Genuss der Platte neugierig auf Liveauftritte der Band macht, denn dies verspricht eine energiegeladene Angelegenheit zu sein. Heftig zu Werke zu gehen und gleichzeitig eingängig zu sein - diesen Spagat bekommen die Finnen gut hin. Da macht sich sicherlich auch die Erfahrung von 20 Jahren Musikschaffen bemerkbar, in denen auch einige Charterfolge und Fernsehauftritte im in dieser Hinsicht sehr Rock-freundlichen Finnland verzeichnet werden konnten.
Bereits der Opener 'I Don't Give A Damn' und vor allem das nachfolgende 'Never Grow Up' offerieren einen einprägsamen Drive und ein gewisses Hitpotential, womit die Richtung für den Rest des Albums vorgegeben wäre. Die Songs fallen allesamt eingängig und durchaus massentauglich aus (was auch die Charterfolge belegen), lassen dafür allerdings jegliche Ecken und Kanten vermissen, und tönen somit recht glatt gebügelt. Besonders die Refrains kommen catchy und mit hohem Mitsingfaktor daher. Wer sich daran nicht stört, kann hier bedenkenlos zugreifen.
Anspieltipps: I Don't Give A Damn, Never Grow Up, Last Wish Refused, You Wanna Have It All
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer