FRANK NEVER DIES - Red Moon Rising
Mehr über Frank Never Dies
- Genre:
- Psychedelic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Argonauta Records
- Release:
- 29.03.2024
- Peep Show
- Red Moon Rising
- Audrey
- One Of These Nights
- Living Spell (Extended VErsion)
- The Fortune Teller
- Know My Name
Sehr intim, sehr minimalistisch, sehr schön!
Es ist gut möglich, dass die neue Scheibe von FRANK NEVER DIES am besten in einer kleinen Bar funktioniert, in der die Italiener ganz spontan ihre Instrumente einstöpseln, die intime Atmosphäre aufsaugen und mit ihrem doch recht stillen Psychedelic Rock nach und nach das Publikum auf ihre Seite ziehen. Dies mag auf Platte kaum schlechter funktionieren, allerdings muss man sich selbst die Rahmenbedingungen schaffen, um auch komplett in die Welt von "Red Moon Rising" abtauchen zu können.
Die sieben Songs sind von einem gewissen Minimalismus erfüllt, der sich dadurch charakterisiert, dass FRANK NEVER DIES nur selten mal aus dem stillen Fluss der akustischen Instrumente ausbricht. Die Gitarren hauchen ihre Melodien durch die Boxen, verlieren sich gelegentlich in ihren feinen Melodien und geben den atmosphärischen Klangflächen, die eigentlich nur im Hintergrund wirklich aktiv sind, genügend Raum, um völlig wegzuträumen. Und aus diesem Grund empfiehlt es sich für potenzielle Interessenten, sich erst selbst in die entsprechende Stimmungslage zu versetzen, um die Wirkung auch vollends genießen zu können - im persönlichen Stress wird man "Red Moon Rising" nämlich kaum als das wahrnehmen können, was die Scheibe am Ende ist.
Dennoch hält die Band auch für Freunde des gepflegten Gitarrenrocks ein paar sehr angenehme Momente bereit, da es hin und wieder dann doch geschieht, dass die meist rein instrumentale Darbietung ein wenig ausbricht. Der relaxte Titeltrack hat diese kleinen Eruptionen, in denen auch das psychedelische Momentum sehr gut zu spüren ist, auch in 'Living Spell' kommt es zu minimalen Explosionen, die dann aber sofort wieder eingefangen werden, weil bei FRANK NEVER DIES ganz floskelhaft in der Ruhe die wahre Kraft steckt. Zum Ende hin gibt es dann auch mehr Gesangsparts, die das intime Feeling aber in keinster Weise beeinträchtigen. Auf "Red Moon Rising" ist nämlich alles wohl dosiert und total entspannt. Wenn man diese Stimmung aufgreifen kann, gelingt es tatsächlich, sehr tief in die Welt dieser doch sehr eigensinnigen Italiener abzutauchen und jede einzelne Note voll und ganz zu genießen. Dennoch ist die Variante in der besagten Bar sicherlich eine weitere gute Alternative. Die Studioarbeit, das dokumentiert die neue Scheibe, bringt allerdings ebenso tolle Ergebnisse.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes