FREEDOM & PAIN - Freedom & Pain
Mehr über Freedom & Pain
- Genre:
- Hard Rock / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- 7hard / Membran
- Release:
- 12.12.2014
- Where Eagles Fly
- Where Have You Gone
- Soul Corrosion
- Horizon
- Salvation
- Dark Fields
- Night Of The Seven Moons
- Barrier
- Derelict
- Ravine
Ja, wo fliegen sie denn?!
Mit 'Where Eagles Fly', dem ersten Song ihres selbstbetitelten, ersten offiziellen Albums, erhebt FREEDOM & PAIN sich gleich in luftige Höhen, zumindest rein lyrisch betrachtet. Musikalisch lässt man dieser Ankündigung eines Höhenfluges leider eine Bauchlandung folgen und der Hörer wird sehr schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
Tatsache ist, dass man - wie im ersten Satz der Bandinfo unverblümt angekündigt - "soliden Hardrock liefert". Während im zweiten Songtitel 'Where Have You Gone' gleich wieder eine W-Frage gestellt wird, frage ich mich unwillkürlich selbst "Wer braucht sowas?!" Und im weiteren Verlauf des Albums erklingt diese Frage immer lauter in meinem Kopf.
An "Freedom & Pain" ist wirklich alles einfach nur durchschnittlich und nichtssagend. Das fängt an bei den tausendmal gehörten Riffs und Licks von Gitarrist Ray, geht weiter bei Jo's monotonem, emotionslosen Gesang und endet beim gleichförmigen, höhepunktlosen Songwriting. Die Produktion, insbesondere der Drumsound, ist unterirdisch. Das Cover mit dem Bandfoto spiegelt die allgemeine Ideenlosigkeit auch nach außen wider.
Dabei beherrschen die Musiker durchaus ihr Handwerk, schaffen es aber zu keinem Zeitpunkt, den Rezipienten mitzureißen oder zu begeistern. Wäre ich nicht selbst Staatsdiener, würde ich die allgemeinen Vorurteile über meinen Berufsstand nähren und von "Beamten Metal" sprechen, bei dem alles irgendwie nur verwaltet wird, aber keinerlei Innovationsbereitschaft zu spüren ist - Dienst nach Vorschrift halt.
Nach vierzig Minuten Midtempo mutet der vorletzte, etwas flottere Track 'Derelict' fast schon wie ein Feuerwerk an. Riffing und Drumming riechen allerdings ein wenig nach "Teen Spirit", wenn ihr wisst, was ich meine. Beim Blick auf die vergleichsweise lange Spielzeit des Rausschmeißers 'Ravine', von über acht Minuten, schwant mir schon Böses, aber gerade dieser erweist sich als beste Komposition des Albums.
Ich verstehe, wenn man sein musikalisches Schaffen für sich und die Nachwelt verewigen möchte. Und ich bin mir sicher, dass viel Zeit und Geld in dieses schmucke Digipak mit dem farbig bebilderten Booklet gesteckt wurde. Aber sorry Jungs, das kann doch nicht wirklich euer Anspruch sein, oder?! Bitte überdenkt nochmals euer Bandkonzept und fragt euch, ob ihr selbst dieses Album in einem Jahr wieder auflegen würdet. Falls ihr dann wirklich weiter macht, versucht an die letzten beiden Stücke anzuknüpfen und legt noch ein paar Schippen drauf.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Alexander Fähnrich