FREEDOM & PAIN - The Ghosts I've Sworn
Mehr über Freedom & Pain
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- 7Us Media Group
- Release:
- 30.08.2019
- Revenge
- The Ghosts I've Sworn
- Long Live Metal
- Further
- Rising
- Mobilize
- Absolution
- Frei Sein
Ausgezeichneter Heavy Metal teutonischer Prägung.
FREEDOM & PAIN nennt sich ein weiterer vielversprechender Newcomer aus dem Großraum Stuttgart, welcher auf dem Papier bereits mit seinem zweiten Album am Start ist. Da dessen Vorgänger aus dem Jahr 2014 qualitativ aber eher besseren Demo-Status besitzt, beginnt mein Abenteuer mit FREEDOM & PAIN erst mit vorliegendem Album "The Ghosts I've Sworn".
Aus Zwecken der Recherche, aber auch der Neugier geschuldet, testete ich dann doch mal via Spotify deren selbstbetiteltes Debütalbum an und misstraute hierbei fast meinen normalerweise recht gut geschulten Ohren. Handelte es sich hierbei tatsächlich um dieselbe Band? Das war doch unmöglich, zu groß schien die Weiterentwicklung betreffs Songwriting und auch der Klasse ihres Sangesbarden. Sofort losgegoogelt und zu meiner vollkommenen Überraschung festgestellt, dass es sich hierbei um dieselbe Band und noch skurriler, sogar um den gleichen Sänger handelt.
Sänger Jürgen "Jo" Schnirch machte dabei den wohl größten Entwicklungsschritt nach vorne und überzeugt auf "The Ghosts I've Sworn" mit seinem äußerst abwechslungsreichen und vielseitigen Gesang auf ganzer Linie. Mit dem Hintergrundwissen, dass Jo seit geraumer Zeit regelmäßig Gesangsunterricht bei Ralf Scheepers nimmt, einem der wohl technisch besten Heavy-Metal-Sänger unseres Landes, sieht man mal wieder, dass sich Übung und Ehrgeiz durchaus auszahlen können.
Nun aber zum Album selbst, welches mit einem tollen Artwork versehen wurde und acht teilweise recht unterschiedlich klingende, gut produzierte Stücke enthält. Zum einen erschwert mir diese Stilvielfalt zwar etwas meinen Job, die Band für unsere Leserschaft bestmöglich zu beschreiben, andererseits deutet gerade dies auf ein abwechslungsreiches Songwriting hin. Am ehesten würde ich den Großteil des Materials als gradlinigen Heavy Metal teutonischer Prägung der Marke U.D.O., GRAVE DIGGER oder UNREST beschreiben. Exemplarisch picke ich einfach mal drei Titel heraus, welche sich sehr voneinander zu unterscheiden wissen.
Beginnen möchte ich mit der beeindruckenden True-Metal-Hymne "Long Live Metal", zu der es auch ein Lyric-Video gibt und die, aller Voraussicht nach (da muss man kein Prophet sein) auf keinem ihrer kommenden Konzerte fehlen darf. Mit "Rising" servieren uns die Schwaben eine außergewöhnlich atmosphärische Ballade, die in Kombination mit Jos klarem und einfühlsamen Gesang dem Zuhörer wohlwollende Gänsehautmomente beschert. Zum Schluss trumpft die Truppe dann gar noch mit dem deutschsprachigen "Frei sein" auf. Nicht nur aufgrund seines deutschen Textes, sondern auch musikalisch ist diese Nummer eher Deutsch Rock der Marke BROILERS zuzuordnen. Auf dem nächsten Album würde ich mir persönlich zwar noch das ein oder andere zusätzliche, fette Gitarrensolo mehr wünschen, ansonsten darf die bereits eingeschlagene Entwicklungskurve weiterhin steil nach oben gehen.
So, liebe Leser, nun liegt es ganz alleine an euch, ob ihr dieser äußerst kreativen und talentierten Band aus der zweiten Reihe, die sich selbst stilistisch keinerlei Grenzen setzen möchte, eine faire Chance geben wollt und sie mit dem Kauf ihres Albums oder einem Besuch auf einem ihrer künftigen Konzerte unterstützen wollt. Verdient hätten es die tapferen Schwaben auf alle Fälle.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mahoni Ledl