FREEKS, THE - Full On
Mehr über Freeks, The
- Genre:
- Space Rock/ Seventies Rock/ Punk/ Hardrock/ Psychedelic
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- THE FREEKS Eigenvertrieb
- Release:
- 24.08.2013
- Before
- Big Black Chunk
- Weirdness
- The Secret Pathway
- Splitting Atoms
- On A Whim
- Fast And Black
- Vitamin D
- Bitchin'
- After
Ich kann's nicht mehr nicht hören!
Woaaahrgh, was ist denn das für ein heißer Scheiß?! Ich lege mich mal grinsend fest: eine der Rockplatten des laufenden Jahres 2013. THE FREEKS haben bereits ein Album auf dem Steg, nun wird mit diesem zehnteiligen Kracher an der größeren Bekanntheit geschraubt. Und die sollte damit gelingen! Denn dahinter steckt überhaupt kein Unbekannter: Ruben Romano, ehemals Schlagzeuger bei FU MANCHU und Gründungsmitglied von NEBULA. Zwei Schwergewichte im Fuzz-Space-Rock-Universum, das sich da im Sonnenstaate Kalifornien zusammengebraut hat. Wo sich aus einer stylischen, laut bollernden Skateboarderszene Leute lösten, um überdrehte Lautsprecherüberbelastungen von sich zu geben. Das funktioniert natürlich nur, wenn es sehr laut und mit Chili auf den Fingern gespielt ist. Und wer hilft hier? Neben Ruben Romano finden wir Jonathan Hall (THE ANGRY SAMOANS), Tom Davies (NEBULA), Esteban Chavez von SMOKE IN SUNSHINE und Hari Hassin von ROADSAW. Alles gestandene Musiker, die ihr Maximum herausgekitzelt haben.
Und was da alles drin ist! HAWKWIND-Winde streifen durch die Platte, ein mauzendes Fender Rhodes sucht den Weg an die Oberfläche, aber die laute Schwadron reitet mit seinem aufgescheuchten Punk Stoner Rock alles in den Sand, was sich nicht bei Drei auf den Kaktus gerettet hat. Jener Ruben Romano und dessen vier Kumpane verantworten auf diesem Album phänomenal gelungene Space-Rock-Barone, die voll sind mit dahinflutenden Riesenriffs, wabernden Melodien, dem offenen Flair des freien Hard Rocks der Siebziger Jahre, die garniert sind von Romanos kraftvollen antreibenden jauchzenden Gesang und schmalzigen Keyboard-Ausflügen. Und das alles mit der Arschtritt-Energie früher wilder STOOGES. Nicht umsonst haben THE FREEKS eine der gefeiertsten Auferstehungen des Jahres, MUDHONEY, begleitet.
Sag mal, was willst Du eigentlich mehr, der Du Dich Rockfan nennst? 'Fast And Black' nennt sich episch, mit einem clever ersonnenen Motiv in Dauerschleife, dass nicht mehr loslassen will, weil es klebt wie Schweiß. Dazwischen füllen viele kleine feine Töne die Szene, auf dass keine Lücke bleibe. 'Splitting Atoms' ist der Song, der einen breit auf eine bunte Wiese nageln kann. Man krallt sich in das Moosgeflecht und zählt seine Körperatome.
Mit der Erfahrung von mindestens 218 Bühnenjahren ausgestattet, treibt uns die Spielwut der gestandenen Musiker in einen Strudel, der an den wirbelnden Rändern abgehobelt, ausgefranst, rostig klingt, in seinem Zentrum jedoch von einer genau durchdachten und gefühlsgeleiteten klaren Haltung geführt wird. Mit einem musikalisch erstaunlichen Geschick und dem Vermögen ausgestattet, in die Rocksongs sehr viel, aber eben nicht zu viel hineinzupacken, reiten THE FREEKS in "Full On" durch die Stile. Es macht keinen Sinn, hier Beiträge hervorzuheben, da sie alle alle hervorstechen. Überraschungsknaller mit extremer Vollwertzeit.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben