FREHLEY, ACE - Origins Vol. 1
Mehr über Frehley, Ace
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- SPV / Steamhammer
- Release:
- 15.04.2016
- White Room (CREAM-Cover)
- Street Fighting Man (THE ROLLING STONES-Cover)
- Spanish Castle Magic (JIMI HENDRIX-Cover, feat. John 5)
- Fire And Water (FREE-Cover, feat. Paul Stanley)
- Emerald (THIN LIZZY-Cover, feat. Slash)
- Bring It On Home (LED ZEPPELIN-Cover)
- Wild Thing (THE TROGGS-Cover, feat. Lita Ford)
- Parasite (KISS-Cover, feat. John 5)
- Magic Carpet Ride (STEPPENWOLF-Cover)
- Cold Gin (KISS-Cover, feat. Mike McCreedy)
- Till The End Of The Day (THE KINKS-Cover)
- Rock N Roll Hell (KISS-Cover)
Feine Rückschau zu den eigenen musikalischen Wurzeln.
Bei all den Schlagzeilen über Streitigkeiten mit seinen ehemaligen Bandkollegen bei KISS oder anderen Musikern kann man oftmals vergessen, dass ACE FREHLEY im Kern eigentlich ein unheimlich begabter Songwriter und Gitarrist ist. Glücklicherweise verlegt sich Ace seit dem Jahr 2014 aber wieder mehr aufs Musikmachen und konnte insbesondere mit seinem letzten Solo-Album "Space Invader" auf ganzer Linie überzeugen, wobei das Songmaterial der Scheibe sogar die aktuellen Veröffentlichungen seiner Ex-Band KISS deutlich in den Schatten stellt. Nun meldet sich Frehley zwei Jahre später mit dem Album "Origins Vol. 1" zurück, das ausschließlich aus neu aufgenommenen Klassikern und Coversongs besteht.
Eröffnet wird der Silberling dabei vom CREAM-Klassiker 'White Room', dem Frehley einen Hard-Rock-Anstrich verpasst hat, der dem Song mehr als gut zu Gesicht steht. Es folgt eine Verneigung an die britischen Urgesteine THE ROLLING STONES mit einer rockigen Version von 'Street Fighting Man', die trotz aller Bemühungen allerdings bei weitem nicht mit dem coolen Groove des Originals mithalten kann. Diesen Ausrutscher korrigiert der Amerikaner jedoch postwendend mit dem starken Song-Trio 'Spanisch Castle Magic' (JIMI HENDRIX), 'Fire And Water' (FREE) und 'Emerald' (THIN LIZZY), für das sich der legendäre Gitarrist einige namhafte Gaststars ins Studio geholt hat. So darf auf 'Spanish Castle Magic' ROB ZOMBIE-Gitarrist John 5 seinen Beitrag leisten, während sich Frehley auf 'Emerald' ein herrliches Solo-Duell mit Rock-Ikone Slash liefert. Die größte Überraschung ist dabei aber wohl der Gesangsbeitrag von Paul Stanley beim FREE-Klassiker 'Fire And Water', immerhin lieferten sich gerade Stanley und Fehley in den letzten Jahren doch einige öffentliche Schlammschlachten gerade zu Zeiten der Aufnahme von KISS in die Rock'n'Roll Hall Of Fame. Der Freundschaft der beiden scheint das allerdings nicht geschadet zu haben, klingt der Track doch mit der unverwechselbaren Kombination aus Frehleys Gitarren und Stanleys Gesang nach den guten alten Zeiten der Hard-Rock-Veteranen.
Bei einer solch persönlichen Rückschau auf die eigenen Wurzeln wie auf "Origins Vol. 1" dürfen natürlich auch einige KISS-Kompositionen nicht fehlen, die auch prompt in der zweiten Hälfte des Albums geliefert werden. Wenig überraschend entpuppen sich die neu aufgenommenen Versionen von 'Parasite', 'Cold Gin' und das finale 'Rock N Roll Hell' als absolute Highlights und kommen deutlich frischer und rockiger als die Originale daher. Abseits dieser drei Songs und des grandiosen LED ZEPPELIN-Covers 'Bring It On Home' weist die zweite Halbzeit der Scheibe allerdings auch einige Durchhänger auf, wobei ganz besonders die eher langweilige Version von 'Wild Thing' mit Lita Ford an den Vocals negativ auffällt. Bereits das Original ist nicht unbedingt ein musikalischer Genie-Streich, was auch Frehleys einzigartiges Gitarrenspiel nicht korrigieren kann.
Trotzdem ist "Origins Vol. 1" alles in allem ein feiner Rückblick auf die eigenen musikalischen Wurzeln geworden, der durchaus zu gefallen weiß. Mir persönlich wäre zwar ein Album mit Eigenkompositionen im Stile von "Space Invader" deutlich lieber gewesen, trotzdem bietet das Album mit den neu eingespielten KISS-Songs durchaus einige Highlights. Eingefleischte Fans werden sich die Scheibe dementsprechend mit Sicherheit ins Regal stellen, wer bisher aber noch nicht so mit dem Solo-Kosmos des Amerikaners vertraut ist, dem würde ich eher den Vorgänger "Space Invader" ans Herz legen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs