FRENCH POLISH - French Polish
Mehr über French Polish
- Genre:
- Alternative Rock
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 20.03.2004
- Dr. Rod (Intro)
- Paradoxical
- Peace
- Clockwise
- Replaceable
- DIS
- Paid My Dues
- FPI
- To A Sleepy Young Man
- Ziekenhuis
- Money Rules
- Nice Day
Bereits seit 1997 gibt es die Formation und erste Erfolge sollten nicht lang auf sich warten lassen. Neben zahlreichen Nominierungen und steigenden Downloadquoten im Web, durfte man u.a. im Jahre 1998 ins Finale des "Deutschen Rock- und Pop-Preises" des Deutschen Rockmusik-Verbandes einziehen. Dieser Teilnahme folgte die Produktion eines 9-Track-Demos im ATM Studio in Köln. Dieses Demo wiederum hatte zur Folge, dass die Jungs mit dem Gewinn des “LA Rock“ des NRW-Landes-Rockmusikerverbandes erneut einen Preis einheimsen konnten. Mit dem Einstieg des neuen Bassisten (Greg Kerkmann kam für Willi Tümmers) im Jahre 2002 war das letzte fehlende Stück zum Abschluss des Puzzles gefunden und der Weg der Band führt fortan nach oben. Zuletzt kam man im Januar 2003 in die Auswahl der "Unerhört-Newcomer-Bands ohne Deal" des Magazins Rock Hard und hinterließ mit dem Song ’Virtual Typhoon’ einen positiven Eindruck. Zu meiner Schande muss ich leider eingestehen, dass mir FRENCH POLISH bis vor kurzem gänzlich unbekannt waren.
Zuerst sticht die ansprechende Aufmachung des Silberlings ins Auge. Das Digipack ist aus grauem recyceltem Karton hergestellt und mit einem dezenten silbrigen Logo bedruckt. Sehr schön. Das Aachener Trio FRENCH POLISH glänzt aber nicht nur des Designs wegen, sondern auch der Inhalt kann überzeugen.
Das von Karsten Nordhausen (v, g), Greg Kerkmann (b, v) und Stefan Schwartz (dr) dargebotene Material kann man in etwa so beschreiben: Siebzigerjahre-Rock trifft auf Elemente des Elektropops der Achtziger und wird von TOOL überarbeitet. Hin und wieder kommen auch Stoner-Rock-Elemente zum Vorschein. Alles klar? So einfach ist FRENCH POLISH in keine Schublade einsortierbar, was aber auch nicht weiter schlimm ist. Grundsätzlich sollte man eh vom üblichen Schubladen-/Klassendenken Abstand nehmen.
Bereits nach den ersten Stücken wird deutlich, dass die Band erfreulicherweise Abstand nimmt von 08/15-Riffs oder neumetalischem Schrammelrock. Ein gesundes Pfund Härte - mal deftig heftig wie beim Opener ’Paradoxical’ oder ’Clockwise’, mal depressiv anmutend wie in ’DIS’ - würzt die zwölf Stücke. Etwas träger geht es in ’Ziekenhuis’ zu, das mir persönlich am besten gefällt. Die Neuvertonung des ANASTACIA-Hits ’Paid My Dues’ lässt das Stück gar in neuem Glanz erscheinen. Selbst die beiden Instrumentale ’To A Sleepy Young Man’ und ’Nice Day’ wissen zu gefallen, auch wenn ich nicht unbedingt ein Freund instrumentaler Selbstdarstellung bin. Die Stücke rauschen frisch und frei aus den Lautsprechern, ohne zu irgendeiner Zeit alt und abgestanden zu wirken. Die gute Produktion setzt dem Ganzen noch das i-Tüpfelchen auf. FRENCH POLISH verstehen ihr Handwerk und präsentieren sich auf ihrem ersten Album in guter Form. Es würde mich nicht wundern, demnächst noch mehr von ihnen zu hören. Zumindest weiß auch ich jetzt, dass es in Aachen neben der Alemannia (Fußball) und Lindt (Schokolade) auch noch gute Musik gibt.
Anspieltipps: Ziekenhuis, Clockwise, Money Rules, Paid My Dues
- Redakteur:
- Frank Hameister