FREQUENCY - Up For A Game, Mate?
Mehr über Frequency
- Genre:
- (Punk)Rock
- Release:
- 11.10.2008
- Where WOuld I Be
- Here We Go
- Turn Off The Stars
- Be There
- My House Is Still Yours
- Sandbox Love
- Uphill Run
- Who Would Have Guessed
- What Happened Whe You Asked Me
- April Showers
- Candles And Rain
Junge Männer mit Golfschlägern machen Rockmusik.
Ein Cover, auf dem drei junge Männer im Golfer-Outfit auf einem Grün posieren. Der eine guckt böse und tut so als ob er den Betrachter mit seinem Eisen verdreschen wolle. Dazu der Albumtitel "Up For A Game, Mate". Bissig.
Rundling eingeworfen und schon überfährt uns eine fröhlich geputzte Teenager-(Punk)Rock-Hymne von morgen. Oder nicht? Das rockt zwar beim ersten (und zweiten) Durchlauf, nutzt sich aufgrund des extrem hohen Wiederholungsfaktors des Chorus sehr schnell ab. Würde ich die junge Truppe, die mit diesem Silberling ihre zweite Veröffentlichung auf dem Markt wirft, jetzt live sehen, würde ich wahrscheinlich mit dem Kopf wackeln und mein Fuß würde wippen. Für den tagtäglichen Hausgebrauch sind solche Abnutzungserscheinungen leider weniger geeignet.
Stöbert man ein wenig im Netz, dann findet man schnell heraus, dass das Quartett nach eigenen Angaben (Punk)Rock spielt. Daher auch mein, gar nicht böse gemeinte, Definition vorhin. Allerdings ist mir das für Punk doch viel(!) zu glatt. Sieht die Band wohl selbst so, denn im weiteren Verlauf des Albums werden neben ähnlich gelagerten flotten Nummern auch noch besinnlichere Töne angeschlagen. Warum diese beiden Songs nun ausgerechnet am Ende des Album stehen müssen und warum sie obendrein auch noch hintereinander kommen müssen, will sich mir zwar nicht erklären, nett anzuhören sind sie aber allemal. Als Auflockerung zwischen den ganzen gleichförmig aus den Boxen ratternden (Punk)Rockstücken hätten sie mir noch besser zugesagt. Und in diesen Stücken merkt man, dass FREQUENCY bei aller dargebotenen Naivität in den jugendlich-charmanten Texten sehr wohl wissen, was sie wollen: Pianoeinsätze, Streicher und einfühlsame Melodien. Zutaten für eine Radioballade.
Mit einer finanzkräftigen Plattenfirma im Rücken sicherlich in Zukunft denkbar. Mir ist das allerdings zu seicht. Da tropft bei aller musikalischen Qualität kein Herzblut auf meine Ohren. Ich bekomme das unbestimmte Gefühl, dass diese Truppe, die mich mit rotzigen Momenten wie 'My House Is Still Yours' kurzweilig unterhalten können, demnächst die Klammerbemerkung in ihrer Stilbezeichnung völlig weglassen wird und große Melodien für kleine Mädchen produzieren wird. Kann man machen, muss man nicht.
Anspieltipps: My House Is Still Yours; Uphill Run; Where Would I Be
- Redakteur:
- Holger Andrae