FRETERNIA - A Nightmare Story
Mehr über Freternia
- Genre:
- Melodic Power Metal
- Label:
- Arise
- Release:
- 14.10.2002
- Grimbor The Great
- Arrival
- The Dark Side
- Shadowdancers
- The Saviour
- The Unexpected
- New Hope
- Battle Of Minds
- Requiem
Autsch! Da ist mir doch vor Schreck der Hammer fall auf den Fuß gefallen!
Und das obwohl "A Nightmare Story", das zweite Album der Schweden von FRETERNIA, keinesfalls eine schlechte Scheibe ist, zumindest was das Musikalische angeht.
Die fünf Nordländer holzen halt keinen Elchtod, sondern spielen 80er-beeinflussten melodischen True oder auch Power Metal irgendwo zwischen HELLOWEEN zu Hansen-Zeiten und eben ihren unverdient erfolgreichen Landsleuten von HAMMERFALL.
Und wie der Hörer weiß, macht solche Mucke tierisch Laune, solange sie nach vorn losgeht - und das geht es hier durchaus. Doublebass, Gitarrengeschraddel und im besten Fall herrliche, mehrstimmige Refrains.
Als Wehmutstropfen muss man allerdings festhalten, dass die Stimme von Pasi Humppi (absolut kultiger Name!) leider vor allem in den hohen Passagen sehr gequält klingt, und da wir hier true unterwegs sind, gibt es von diesen nur allzu viele.
Produktionstechnisch ist das Ding gut ausgefallen, einzig der Gesang ist für meinen Geschmack zu stark nach hinten gemischt.
Innovation findet auf diesem Album noch weniger statt, als ich es vom ohnehin nicht eben innovationsfreudigen Genre gewöhnt bin, Song für Song folgt bekannten Schemen, fast immer habe ich den Eindruck, HAMMERFALL oder halt manchmal auch HELLOWEEN zu hören.
Aus dem Beipackzettel, den mir die Promoagentur dankenswerterweise beigelegt hat, kann ich entnehmen, dass FRETERNIA in den vier Jahren ihres Bestehens mehr Besetzungswechsel hinter sich hat als die STONES in 40 Jahren und das man sich mit der hier vorliegenden Scheibe gleich an das große Eisen Konzeptalbum gewagt hat, doch leider verrät man mir nicht, was dies Konzeptalbum denn zum Thema hat, und da meine Promo ohne Booklet kam, kann ich dies auch aus den Texten nicht schließen. Nur soviel, es geht glücklicherweise nicht um den Kampf für den echten Metal. Dafür kommt das Wort "Metal" zu selten vor.
Die Frage, die sich hier grundsätzlich stellt, ist ob man eine Band braucht, die klingt wie ein Versatzstück aus zwei Genregrößen – ich möchte dies mit einem NEIN! beantworten. Wenn ich eine Band haben will, die wie Band X klingt, dann höre ich einfach Band X und nicht irgendwelche Newcomer, die lieber kopieren als sich einen eingenen Stil anzuschaffen. Dies Album ist nur Leuten zu empfehlen, die so verrückt auf truen Power Metal sind, dass sie auch Alben kaufen, deren Originalitätsfaktor weit unter Null liegt.
Anmerkung am Rande: Gerade eben kam mein Mitbewohner rein, er dachte immer, ich würde HAMMERFALL hassen – ich daraufhin: "Das ist nicht HAMMERFALL..."
Anspieltipps: Je nach Präferenzen "Keeper Of The Seven Keys" von HELLOWEEN oder das aktuelle HAMMERFALL-Album. Da sind alle Songs dieser Scheibe drauf. Nur halt in gut.
- Redakteur:
- Philipp von dem Knesebeck