FRETERNIA - The Gathering
Mehr über Freternia
- Genre:
- Heavy/Melodic Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Rock Of Angels Records / Soulfood
- Release:
- 14.06.2019
- Intro
- Reborn
- Last Crusade
- The Escape
- In Solitude
- Eye The Shadow Of Your Sins
- End Of The Line
- Fading World
- Change Of Life
- Last Fragments Of Sanity
- Dark Vision
- Final Dawn
- Age Of War
Das ist mal ein Comeback!
Ein Comeback? Ja, FRETERNIA aus dem schwedischen Borås gibt es tatsächlich schon seit 1998; mit den ersten beiden Alben konnte man Anfang der 2000er etwas Staub aufwirbeln, bevor die Band plötzlich in der Versenkung verschwand. Und obwohl es 2009 nochmal eine EP gab, kommt erst im zwanzigsten Bandjahr Album Nummer drei. Das ist wohl auch der Grund, warum mir der Name bisher nicht geläufig war. An der Musik liegt es jedenfalls nicht.
FRETERNIA spielt relativ straighten und ohrwurmlastigen Heavy Metal, der ein besonderes Augenmerk auf kratzige Riffs und hohe Energie legt. So wie man es aus Borås nun mal kennt. Ich jedenfalls fühle mich immer wieder heimisch in den nach CRYSTAL EYES oder ZONATA tönenden Klängen. Passenderweise teilt man sich mit genannten Gruppierungen auch (ex-)Mitglieder. Und passenderweise finden sich auf "The Gathering" auch Gastauftritte der jeweiligen Bandchefs. In 'Last Fragments Of Sanity' dürfen Mikael Dahl (CRYSTAL EYES) und Johannes Nyberg (ZONATA) ans Mikrofon, letzterer steuerte auch noch einige Keyboard-Passagen bei.
Da ich FRETERNIA erst mit diesem Album kennenlerne, kann ich keine Vergleiche zu "Warchants & Fairytales" (2000) oder "A Nightmare Story" (2002) anstellen. Wobei der Albtraum inzwischen in meine Sammlung gewandert, aber noch genauer zu verköstigen ist. Das Line-Up hat sich natürlich etwas verändert, Sänger Pasi Humppi, Keyboarder Tommie Johansson und Gitarrist Tomas Wäppling sind allerdings noch an Bord, was dafür sorgt, dass man berechtigterweise auch 17 Jahre nach dem letzten Album den Namen weiter trägt.
Pasi Humppi brilliert mit seiner hohen und immer wieder mal kratzigen, ausgebildeten Stimme und gemeinsam mit den unnachgiebig riffenden, solierenden und fantastischen Gitarren des Duos Wäppling/von Porat schafft FRETERNIA es, gleichermaßen aggressiven wie ohrwurmigen Metal auf die runde Scheibe zu bannen. Die Keyboards sind zwar ein wichtiger Bestandteil des Gesamtsounds, nehmen der Musik aber nie die Härte. Dafür die sind Saiteninstrumente viel zu präsent. Stattdessen sorgt Johansson für atmosphärische Orchestrierung und Hintergrundbemalung. Nur selten drängt er sich mit kleinen gekonnten Spielchen in den Vordergrund. Auch die Rhythmussektion aus Drummer Oskar Lumbojev und Bassist Nicklas von Porat gibt sich voll und ganz metallisch und treibt die Chose tyrannisch vor sich her.
"The Gathering" ist wirklich hohe Kost in einem schon zu oft abgeschriebenen Genre. Hier wird kein modernes Konzept kopiert, stattdessen zaubert FRETERNIA ein Kunstwerk aus dem Ärmel, das wirkt, als sei es 2001 geschrieben und erst jetzt mit bestem Equipment aufgenommen worden. Das ist wohl das beste Kompliment, das man dieser Band machen könnte und es ist gleichzeitig eine verdammte Kaufempfehlung.
Anspieltipps: Final Dawn, Reborn, Fading World
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marius Luehring