FRIDAY, GAVIN - Catholic
Mehr über Friday, Gavin
- Genre:
- Pop / Folk
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Rubyworks
- Release:
- 17.05.2011
- Able
- Land On The Moon
- A Song That Hurts
- The Only One
- Blame
- The Sun & The Moon & The Stars
- It's All Ahead Of You
- Perfume
- Epilogue
- Where'd Ya Go? Gone
- Lord I'm Coming
Besinnlich, entspannt, poppig - Special Interest
Als Mitglied der VIRGIN PRUNES galt Gavin Friday als einer der einflussreichsten Paten des Post-Punk. Selbvst Künstleer wie Björk berufen sich auf den Einfluss jener Band und ihres Songwriters, der sich in den vergangenen Jahren immer weiter eingeigelt hat und seine Arbeiten nur noch für Theater und Film bereitstellte. "Catholic" ist nun das erste Album in annähernd einer Dekade, inhaltlich aber kaum mehr mit dem vergleichbar, was Trent Reznor oder Billy Corgan als eine ihrer größten Inspirationsquellen beschreiben.
Friday lässt es auf "Catholic" nämlich durch und durch entspannt angehen, verweist zwar regelmäßig auf New Wave und Gothic Pop, hat aber letzten Endes ein Epos kreiert, dessen schleppenden, hypnotisches Tempo, dessen folkige Anteile und vor allem die melancholisch dargebotenen Singer/Songwriter-Anteile zu einem eigenwilligen, aber auch eigenständigen Potpourri zusammengewachsen sind.Der Komponist nähert sich oftmals den ruhigen Passagen von Bands wie U2 an, überdeckt das Ganze mit einem sanften Piano-Sound, punktet aber vor allem mit seiner eindringlichen, harmonischen Stimme. Beeindruckend ist hierbei, wie Friday selbst aus den nachdenklichsten Nummern etwas Positives herausholt und die Stimmung weitestgehend im Positiv-Bereich hält. Immer wieider gehen die Kompositionen einen relativ düsteren Weg, verharren aber in keiner Sackgasse, da sie von den vielen rein akustischen Einsprengseln immer noch einen sehr lebendigen Charakter verpasst bekommen - und das ist angesichts der starken Kontrastwirkung, die in nahezu allen elf Stücken von "Catholic" präsent ist, schon ein echtes Kunststück.
Der starke Hang zum Pop sowie die stellenweise sehr schwerfälligen Arrangements machen "Catholic" aber dennoch zu einem Artikel für das Special-Interest-Angebot. Das Album lädt zum Verweilen ein, hat Potenzial, die Seele wieder friedlich zu stimmen, könnte situationsabhängig aber auch als Einschlafhilfe dienen, da die Songs wirklich entspannt vorwärts fließen. Alles in allem ist "Catholic" definitiv ein lohnenswertes Album. Voraussetzung ist eben nur die entsprechende Stimmung beim Hörer.
Anspieltipps: The Sun & The Moon & The Stars, The Only One
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes