FRIGORIS - Nach dem Krieg
Mehr über Frigoris
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 30.07.2010
- Am Grab
- Nach Dem Krieg...
- Frigoris
- Schlachtenlohn
- Wenn Krähen Kreisen Würden
- Erinnerung
- Einsamkeit (Des Zwillings Schicksal Part I)
- Frei
- Aus Der Asche
- Nachruf
Black Metal-Krieg ist nach dem Krieg, ist vor dem Krieg...
Es soll ja wirklich Leute geben, die für paganistisch-satanistischen Underground-Black Metal aus Slowenien bei Ebay satte 100 Euro blechen. Sofern eine geringe Vinyl-Auflage gewährleistet ist und mehr oder weniger über Mundpropaganda oder in den tiefen Schlünden weltenfremder Internet-Communitys selbiges Material als Geheimtipp taxiert wird. Und Geheimtipperei, sowie nahezu stündlich-globale Idolisierung von Bands, deren Schriftzüge man nur mit ikonographischer Vorkenntnis entschlüsseln kann, sind so etwas wie "das große Meta-Phänomen" in der Black Metal-Szene. Die Frage ist natürlich: Braucht man das? Muss das sein? Muss man sich ernsthaft hunderte von Platten zulegen, die mit Momenten angereichert sind, die man so oder so schon einmal irgendwo anders (und das meist auch deutlich besser) schon gehört hat? Daran scheiden sich sicherlich nicht wenige Geister. Mein Standpunkt dazu ist klar: Nein, man muss es nicht! Trotz subkultureller Solidarität und mehr.
Und so verhält es sich bedauerlicherweise auch mit "Nach dem Krieg" von FRIGORIS. Handwerklich und musikalisch ist alles sehr stimmig, ausgewogen und durchdacht arrangiert. Doch trotz (oder vielleicht gerade wegen) der überdurchschnittlichen Stimmigkeit, verspürt man zu null Prozent das Bedürfnis, die Platte mehr als nur einmal zu hören. Es fehlt die Eigenständigkeit (und besonders ein echter Schlagzeuger), das gewisse Flair, das Besondere und Herausstechende, auch wenn die akustischen Passagen (wie bei 'Nach dem Krieg' oder 'Erinnerung') einen unverkennbar ästhetischen Reiz ausüben. Auch die Melodien sind überwiegend gutklassig und ohrwurmhaft, dagegen fehlt es ihnen an Kraft die großen Töne der "ganz Großen" zu übertrumpfen.
Egal ob man sich jetzt nun eine Scheibe von TAAKE, NAGELFAR, ZORN, DORNENREICH oder DISSECTION abgeschnitten hat. Man hat einfach keine Lust sich mit etwas Schlechterem, ja mit etwas Austauschbarem zu beschäftigen. Zeitverschwendung. Ganz einfach. Und so schließe ich: Für Underground-Fans hat "Nach dem Krieg" absolut Potenzial Klassen aufzusteigen, jedoch für eine Bereicherung des ohnehin inflationär gespielten "Black-Metal-ist-Krieg"-Sounds - dafür reicht es nun mal nicht.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Markus Sievers