FROM AUTUMN TO ASHES - Too Bad You're Beautiful
Mehr über From Autumn To Ashes
- Genre:
- Hardcore
- Label:
- Roadrunner
- Release:
- 15.03.2004
- The Royal Crown Vs. Blue Duchess
- Cherry Kiss
- Chloroform Perfume
- Mercury Rising
- Capeside Rock
- Take Her To The Music Store
- The Switch
- Reflections
- Eulogy For An Angel
- Short Stories With Tragic Endings
Ich nehme einfach mal an, dem Großteil unserer werten Leserschaft wird der Name FROM AUTUMN TO ASHES erst einmal gar nichts sagen, und auch mir war die Band bisher nicht wirklich geläufig. Ich weiß auch nicht wirklich, was mich zu der CD im Plattenladen greifen ließ (vielleicht der Preis von 11,99...), aber schon der erste Höreindruck war verdammt gut.
Musikalisch sind FROM AUTUMN TO ASHES eindeutig Hardcore, genauer eine Screamo/Emoband. Ein Stil, der sich dank Bands wie FUNERAL FOR A FRIEND, POISON THE WELL oder auch BOYSETSFIRE, auch wenn die etwas anders klingen, in den letzten Jahren steigender Beliebtheit erfreut, wenn auch eher in den USA. "Too Bad You're Beautiful" ist demnach auch kein aktuelles Album, sondern stammt schon von 2001. Die fünf Amis sind also keine Trendreiter, sondern schon etwas länger am Start, was man dem Album auch deutlich anhört.
Der Opener 'The Royal Crown Vs. Blue Duchess' ist ein phasenweise hektisches, aggressives Screamobrett, wobei der Wechsel zwischen Schreihals Benjamin Perri und Nebenbeisänger Francis Mark hier mit am besten wirkt, auch weil beide stimmlich ziemlich gut sind. Die Screams klingen aggressiv, der cleane Gesang hat dafür diesen zerbrechlichen, melancholischen Touch. Das nachfolgende 'Cherry Kiss' ist dann eine ziemliche Überraschung, weil die Hardcorepower und die Moshparts hier mit klassischen Metalriffs kombiniert werden, was dem Song eine ganz eigene Note verleiht.
Streitfall des Albums ist dann sicherlich 'Chloroform Perfume', der ruhigste Song des Albums, der ganz ohne Screams auskommt. Klar, so richtig hart ist das nicht, eher heulsusig, aber zum Glück wird wenigstens die Kitschgrenze nicht überschritten. Und zum Ende dürfen ja auch die Gitarren nochmal ran, insofern also doch in Ordnung. Um einiges cooler ist da allerdings 'Capeside Rock', das richtig aggressiv beginnt, nur um dann melodischer zu werden und endgültig Fahrt aufzunehmen. Die Riffs knallen, die Moshparts rocken und wenn Herr Perri über den Akustikpart brüllt, kommt das verdammt gut. Ob der Textverweis auf MÖTLEY CRÜE aber wirklich sein musste?
Naja, egal, weiter im Text. 'Take Her To The Music Store' glänzt wieder mit metallisierten Riffs, der nächste Kracher ist aber 'Reflections', das zwei Minuten lang sehr ruhig und melodisch klingt, bevor das knallharte Gemoshe, verziert von interessanten Gitarrenleads, losgeht. Für zusätzliche Spannung sorgen bei dem über sieben Minuten langen Track geschickte Tempiwechsel. Zum Abschluss ziehen FROM AUTUMN TO ASHES bei 'Short Stories With Tragic Endings' nochmals alle Register.
Nicht nur, dass der Song von ruhig bis hart, von melancholisch bis aggressiv alle Facetten des Sounds der Band abdeckt, auch eine Violine und weiblicher Gesang kommen zum Einsatz, so dass ein sehr guter, abwechslungsreicher Song das Ergebnis ist.
In Sachen modernem Hardcore im Screamo/Emobereich müssen sich FROM AUTUMN TO ASHES mit "Too Bad You're Beautiful" hinter keiner anderen Band verstecken und überzeugen als ausgereifte Songwriter mit den richtigen Gespür für harte Riffs und eingängige Melodien. Für die Fans oben genannter Bands also durchaus eine Investition wert. Endlich mal ein Trend, dem ich gerne folge.
Anspieltipps: The Royal Crown Vs. Blue Duchess, Capeside Rock, Cherry Kiss, Reflections
- Redakteur:
- Herbert Chwalek