FROM NORTH - Raven Banner
Mehr über From North
- Genre:
- Viking Metal / Folk Metal / Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- At Dawn Records
- Release:
- 24.11.2023
- Raven Banner
- Into The Oblivion
- Berserkers
- The Queen
- Harmbidder
- Shield Wall
- Runestones
- The Plague
- Järnvidja
- Winter Bolt
Viking-Folk-Raubzug aus Schweden.
Bei FROM NORTH ist der Namen Programm, denn nicht nur kommt der Vierer geografisch aus Schweden und damit dem Norden des europäischen Kontinents, auch musikalisch liebt die Truppe aus Varberg die typisch nordischen Themen wie Wikinger und die damit einhergehende Mythologie. Gegründet im Jahr 2016, lieferte die Band nach einem Jahr mit dem selbstbetitelten Debüt einen ordentlichen Einstand, dem nun mit "Raven Banner" ein Zweitling mit insgesamt zehn frischen Tracks zur Seite gestellt wird. Ob sich die Wartezeit von satten sieben Jahren für Fans der Schweden gelohnt hat?
Musikalisch liegen bei den oben genannten Themen natürlich die Kollegen AMON AMARTH nie weit als Inspiration entfernt und auch die Jungs von FROM NORTH haben definitiv schon mal "Twilight Of The Thunder God" gehört. Andererseits hat der Vierer auch eine massive Folk-Schlagseite, die mich phasenweise an EQUILIBIRUM oder ENSIFERUM denken lässt und definitiv auch schwedische Folklore-Melodien zitiert. Dazu kommt eine Prise der Power-Metal-Breitbeinigkeit von den Kollegen SABATON und eine dezente Seemannsschlagseite, die definitiv von ALESTORM entliehen sein könnte, sodass FROM NORTH insgesamt durchaus einen eigenständigen Stil aufbieten kann.
Der eröffnende Titeltrack zeigt uns dabei direkt, wie es klingen kann, wenn FROM NORTH alle eben genannten Stilmittel in einem Song auffährt. So sind die Strophen eher Wikinger-Melodic-Death, während sich die Schweden im Refrain zu einem folkigen Chorgesang hinreißen lassen und Hörern und Hörerinnen einen ganz fiesen und beständigen Ohrwrum einpflanzen. Mir hat der Song dabei fast etwas zu viel Schunkel-Potential, trotzdem muss man vor der musikalischen Qualität und dem Ideenreichtum des Vierers den Hut ziehen. Das kompakte 'Into The Oblivion' ist gegen den hymnischen Opener dann eher eine Folk-Nummer auf Speed, die ganz klar von ihrer ENSIFERUM-DNA lebt und erneut ein paar sehr widerspenstige Melodiehaken auswirft. Mir persönlich gefallen die Schweden dennoch am besten, wenn etwa in 'Berserkers' die AMON AMARTH-Parallelen stärker durchschlagen und das musikalische Pendel eher in Richtung stampfendem Viking Melodic Death ausschlägt.
Leider sind diese eher härteren Momente aber nicht besonders zahlreich auf "Raven Banner" vertreten. Stattdessen sucht der Vierer sein Glück primär in den folkloristischeren Tracks und begibt sich 'Harmbidder' fast schon in Folk-Rock-Gefilde, während 'The Queen' mit leicht orientalischem Einschlag auch das primäre Augenmerk auf Klargesang und Eingängigkeit legt. Ein paar Highlights gibt es für mich persönlich hinten raus dennoch zu entdecken, denn das stampfende 'Runestones' mit seiner eigentümlichen Instrumentierung und 'Shield Wall' mit erneut starker AMON AMARTH-Schlagseite würde ich noch als Anspieltipps hervorheben.
Am Ende ist mein Fazit dann auch sehr subjektiv gefärbt, denn "Raven Banner" segelt mir einfach zu oft in seichten Folk-Schunkel-Gewässern. Solltet ihr aber genau auf solche Momente bei Kollegen wie ENSIFERUM stehen und auch die Viking-Könige AMON AMARTH nicht verschmähen, dürft ihr meiner Endnote definitiv noch einen Zähler hinzuaddieren und solltet FROM NORTH ein Ohr schenken.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs