FROM THE VASTLAND - Tenebrous Shadow
Mehr über From The Vastland
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- The Crawling Chaos Records
- Release:
- 01.11.2024
- Fiend Mool Infant
- Asto Vidatu
- 99999
- Tenebrous Shadow
- Luciferous Eye
- Battle Of Dead Meadow
- Until Dawn
Hervorragende Voraussetzungen, eine nicht ganz so hervorragende Umsetzung.
Es ist bereits die achte Scheibe aus dem Hause FROM THE VASTLAND, und die Truppe um den iranischen Mastermind Sina Winter wird offenbar auch nicht müde, die persische Mythologie in den finsteren Kosmos einer rauen Black-Metal-Combo einzusortieren und sich mit der Schützenhilfe einiger namhafter Gastmusiker aus der norwegischen Szene immer wieder neu auszudrücken. Dass für den ambitionierten Musiker bis dato nicht mehr herausgesprungen ist, als ein paar Achtungserfolge und hier und dort auch positives Feedback, lässt sich anhand des neuen Albums aber auch ganz gut erklären. Denn auch wenn die Herkunft von Winter ein wenig Eigensinn verspricht, zumindest in den Textinhalten Verwendung findet und die allgemeine Atmosphäre extrem frostig ist, kommen die sieben neuen Tracks nur selten so richtig auf Betriebstemperatur.
Gerade zu Beginn sucht die Band verzewifelt nach einigen Klammerpunkten, die etwas Charakteristisches hinterlegen, zumal der Aggressionspegel hier noch nicht so richtig ausschlagen möchte. Nummern wie der behäbige Opener 'Fiend Mool Infant' und das nachfolgende 'Asto Vidatu' deuten zwar mit einigen kurzen Attacken an, dass FROM THE VASTLAND auf keinen Fall die vertraute offensive Haltung aufgeben mag, aber irgendwie wollen die Stücke nicht so recht zünden, zumal auch Variation hier ein Begriff ist, der von Mr. Winter nicht wirklich überstrapaziert wird.
Erst im hinteren Teil der Scheibe geht es dann endlich mal etwas entschiedener zur Sache, sei es nun im majestätisch aufgebauten Titelsong oder im brachialen 'Luciferous Eye', in dem auch das Zusammenspiel aus klirrenden Riffs und gelegentlichen Tempoverschiebungen viel souveräner erscheint. Trotzdem fehlt "Tenebrous Shadow" an manchen Stellen noch das erforderliche Highlight-Momentum, mit dem sich das Ruder herumreißen ließe. Die Platte beherbergt einige richtig gute Passagen, gerade wenn das Tempo etwas ausdauernder angezogen wird, aber es sind dennoch oftmals nur Standards, die atmosphärisch und auch von den wiederkehrenden Melodien nur bedingt aufgewertet werden.
"Tenebrous Shadow" mag sicherlich kein schlechtes Album sein, und gerade auf der Zielstrecke wird es auch mal ein wenig packend, aber Winter und seine Kollegen haben nicht nur handwerklich, sondern auch im kreativen Sinne ganz andere Möglichkeiten, als lediglich einen guten Release einzuzimmern. Und unter diesen Voraussetzungen hätte man von FROM THE VASTLAND erneut etwas mehr erwarten können - auch wenn die Platte trotz allem einen Lauschangriff verdient hat!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes