FROM THE VASTLAND - The Haft Khan
Mehr über From The Vastland
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Iron, Blood and Death Corporation
- Release:
- 01.06.2020
- Khan e Aval
- Khan e Dovom
- Khan e Sevom
- Khan e Chaharom
- Khan e Panjom
- Khan e Sheshom
- Khan e Haftom
Persischer Black Metal
Eingeweihte wissen es natürlich längst, für alle Neuinteressierten sei es kurz erklärt: Bei FROM THE VASTLAND handelt es sich ursprünglich um ein "Ein-Mann-Black-Metal-Projekt" des aus dem Iran stammenden Sängers und Gitarristen Sina. Seit geraumer Zeit lebt dieser nun schon im Mutterland des Black Metals, a.k.a Norwegen, hat diverse mehr oder weniger bekannte Szenegrößen um sich geschart und mittlerweile mit "The Haft Khan" schon das siebte Album am Start.
Musikalisch gibt's auch diesmal solides, traditionelles Schwarzmetall, allerdings druckvoll und recht modern produziert. Verfeinert wird das Ganze mit bedächtig eingestreuten Versatzstücken orientalischer Musik. Das funktioniert erstaunlich gut, klingt immer stimmig und schlägt diverse "Oriental Metal"-Versuche anderer Bands um Längen. Inhaltlich befasst sich das Konzeptalbum mit dem über tausend Jahre alten Schāhnāme, besser bekannt als das Buch der Könige, dem persischen Nationalepos. Eine runde Sache also.
Der Opener 'Khan e Aval' legt gleich gut vor: Hypnotische Gitarrenriffs ziehen sich über Blastbeats, gekrönt vom qualitativ hochwertigen Kreischgesang des Meisters. Unterbrochen von den üblichen ruhigeren Parts, die sich immer wieder langsam und bedrohlich zur Raserei steigern. Einigermaßen viel Zeit gönnt man sich auch für die atmosphärischen Klänge am Anfang und am Ende der einzelnen Lieder. 'Khan e Dovom' wiederum hat ein verdammt cooles Riff in Petto, das auch dankenswerterweise nicht totgedudelt , sondern - in diversen Variationen - im Stück eingesetzt wird. Erhabene Langsamkeit in den Gitarren und im Gesang, Schnelligkeit in den Drums, fein gemacht!
Nicht alle der restlichen fünf Stücke sind gar so gut, aber Ausfälle oder langweilige Songs findet man hier auch nicht. Mir persönlich geben die (zum Glück eher seltenen) gesprochenen Parts eher weniger, aber im Kontext eines Konzeptalbums kann ich das schon irgendwie verstehen. Schön ist hingegen der Einsatz von akustischen Gitarren, etwa beim Ende von 'Khan e Sheshom'.
Zum Schluss wird es mit 'Khan e Haftom' nochmal richtig garstig, wobei auch hier der Einsatz der orientalisch angehauchten Leadgitarre zu gefallen weiß. Ja, was soll man sagen, solche Alben, die nicht schon tausendfach abgeerntete Felder bestellen, brauchen wir mehr.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jakob Schnapp