FROM WHAT WE BELIEVE - Sink Or Swim
Mehr über From What We Believe
- Genre:
- Metalcore
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Redfield Records
- Release:
- 12.06.2015
- Coming To Light
- The Last Spark
- Prevail
- My Lighthouse
- Under The Surface
- Sink Or Swim
- Waking The Wolves
- Shadegrown
- The Dream
- Compass
- Milestone
Metalcore, wie ihn die Welt nicht (mehr) braucht
Während die jüngere Metalwelt gespannt auf das neue AUGUST BURNS RED-Album wartet, muss der gemeine Musikjournalist sich leider auch mit all dem Ausschuss abmühen, den das vor vielen Jahren einst innovativ gestarteten Metalcore-Genre auch 2015 noch in Massen hervorbringt. Einer dieser unseligen, in generischem Gleichklang erstarrten Kandidaten nennt sich FROM WHAT WE BELIEVE und bringt mit "Sink Or Swim" ein Debütalbum auf den übersättigten Markt, das die Welt heutzutage schlicht und ergreifend nicht (mehr) braucht.
Im Promoschreiben möchte man uns weis machen, dass FROM WHAT WE BELIEVE seit der Bandgründung vor zwei Jahren "neue Maßstäbe in puncto Metalcore" setzt. Selten so gelacht. Der Vergleich mit den Artgenossen von HIS STATUE FALLS, GIDEON oder THE BROWNING liegt tatsächlich nahe, aber selbst diese Truppen, die nun auch schon einige Jahre im Geschäft sind, haben ihrer Sparte seit gefühlten Ewigkeiten nichts mehr bzw. noch nie wirklich neue Facetten hinzugefügt. Und FROM WHAT WE BELIEVE macht nichts anderes, als das abgedroschene Muster aus Stakkato-Riffs, auf tief gedroppten Saiten geschrubbelt, und gleichförmigem Breakdown-Gebolze wieder und wieder aufzuwärmen. Leute, warum nur, warum? Metalcore kann mit entsprechendem Aufwand und der nötigen Kreativität auch heute noch spannend klingen – wieso dann den immer gleichen Käse aufs Neue produzieren? Die trancigen Elektro-Effekte sind mittlerweile genauso abgedroschen wie der Wechsel aus bissigen Shouts und weinerlichen Klargesangseinlagen – wobei sich letztere auf "Sink Or Swim" zudem noch auf gelangweilt vorgetragene Allerweltsmelodien beschränken, und, als sei all dies nicht schlimm genug, unter den Generalverdacht des Autotunings gestellt werden müssen; viel zu künstlich sauber klingen die cleanen Vocals auf diesem spannungsarmen Elftracker.
Gibt's für die fünf Herren aus Hermeskiel auch etwas auf der Habenseite zu verbuchen? Jepp, in erster Linie die wirklich amtliche gutturale Vokalarbeit, sowie ein zumindest solides Songwriting. Außerdem funktioniert die an sich wenig originelle Mixtur bei 'My Lighthouse' und 'Under The Surface' für sich genommen auch einigermaßen; hier entfalten vor allem die atmosphärischen Parts ihre Wirkung, ohne so kitschig zu wirken wie bei den meisten anderen Songs auf "Sink Or Swim". Drei Viertel des aalglatt produzierten Albums allerdings beginnen ob der massiven Einfallslosigkeit schneller zu nerven als stumpfsinnige Schmeißfliegen, die wieder und wieder mit aller Macht an die frisch geputzten Fenster dotzen. Ich würde FROM WHAT WE BELIEVE gerne Nachhilfeunterricht bei SCARS DIVIDE oder AUGUST BURNS RED vermitteln – allerdings muss die Band viel Zeit mitbringen, die Schlange vor dem entsprechenden Schulungsraums dürfte bereits um mehrere Straßenzüge reichen.
Anspieltipps: My Lighthouse, Under The Surface
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Timon Krause