FRONT LINE ASSEMBLY - Civilisation
Mehr über Front Line Assembly
- Genre:
- Elektro
- Label:
- SPV
- Release:
- 26.01.2004
- Psychosomatic
- Maniacal
- Fragmented
- Vanished
- Strategic
- Civilisation
- Transmitter (Come Together)
- Dissident
- Schicksal
FRONT LINE ASSEMBLY sind eine jener Bands, die nach experimentellen Ausflügen in andere Genres, sei es, dass nur etwaige Einflüsse benutzt wurden, gescholten wurden wie ein räudiger Hund.
Was daran liegen kann, dass sich die Band einen Namen dadurch gemacht hat, besonders atmosphärische Soundstrukturen zusammenzunageln, das Ganze mit derben Synthieeffekten zu versetzen, dieses Gemisch auf CD zu brennen und dafür dann gefeiert zu werden. Was für die meisten, zumindest jene, die viel auf einen klaren und puren Elektrosound gaben, zu den Dingen gehörte, die auf GAR KEINEN Fall auf ein gutes Elektroalbum gehören, waren Gitarren und alles, was mit ihnen zusammenhing.
So vergrätzte das Duo Fulber-Leeb viele Fans, als sie die geliebten Pfade des 80-er-Electro und Beinahe-Technos verließen und plötzlich genau eben jenes Greuel mit G in ihre Platten pflanzten, was der Elektroszene so verhasst war.
Kurz darauf schien Rhys Fulber die Maulerei seiner Fans kapiert zu haben und zog sich, nicht zum Verdruss der Fans, aus dem Projekt zurück und baute fortan die FEAR FACTORY zu dem um, was sie heute geworden ist: eine perfekte Mischung aus Elektro/Industrial-Komponenten und hartem Thrash Metal. Bill Leeb erfasste eine neue Marktmöglichkeit für sich, und komponierte den Soundtrack zum 3D-Shooter "Quake 3 Arena", welcher immer noch zu den besten und härtesten des Computerspielegenres gehört.
Wieder zusammen, präsentieren die beiden unter gewohntem Namen nun das neue Album "Civilisation", und jeder wird schon beim ersten Hören merken, dass die beiden die Fehler der Vergangenheit nicht noch einmal begehen wollen.
Das Album glänzt durch die gewohnten Stärken der Band. Ruhige Arrangements von Synthiesounds paaren sich mit eindringlichen Softbeats und starken Effekten. Tatsächlich kommt auch wieder eine Gitarrennote zum Vorschein, das aber so zaghaft, als fürchtete sich die Band vor der Schelte von früher.
Im Gegensatz zu früheren Alben ist "Civilisation" weniger verspielt und sicherer in Gesamtbild und Produktion. Das Album gefällt vom ersten Moment an, und bei mehrmaligem Anhören verstärkt sich dieser Eindruck nur, dass da definitiv Profis am Werk sind.
Das Einzige, was es an diesem Album auszusetzen gibt, ist, dass die ruhigen Parts zu sicher sind, die Spannung beim Hören hält sich in Grenzen, weil mit aufregenden Momenten gespart wird.
Im Großen und Ganzen ein sehr gutes Album, perfekt gemacht und gut rübergebracht. Geizt allerdings mit Überraschungen und ist somit nicht der Oberknüller, der es hätte werden sollen.
Anspieltipps: Maniacal, Strategic, Schicksal
- Redakteur:
- Michael Kulueke