FRONTSIDE - Forgive Us Our Sins
Mehr über Frontside
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Regain
- Release:
- 13.09.2004
- Intro
- Don´t Raise Your Hand Against The Creator
- Extinction Of The Earth
- The Accused
- Cry Of The Debased
- God Created Satan
- Rain Of Purification
- Cursed
- Streets Of Hate
- The Last Supper
- And Forgive Us Our Sins
Kill, kill, kill!!!
Ich lege eine Scheibe namens "Forgive Us Our Sin" einer polnischen Band names FRONTSIDE in den Player und erwarte eigentlich nichts Großartiges. Und dann werde ich nach einem unheilschwangeren Intro an die Wand geblasen und mein geschundener Körper muss auditive Prügel einstecken, dass mir vor Freude die Hörner aus der Rübe sprießen. FRONTSIDE sind ein kleiner Bastard. Einer mit Hufen, Schwanz und Dreizack. Ein kleiner Teufel, der sich mit dreckigen und brutalen Mitteln Gehör verschafft. Die musikalische Totgeburt aus fettesten Schwedentod, randalierendem Metalcore und englischem Panzermetall lädt, zielt, schießt und trifft direkt da, wo es am meisten wehtut. Nein, nicht die Eier, obwohl das sicherlich auch nicht von schlechten Eltern ist. Nein, FRONTSIDE reißen humorlos das Herz aus dem Brustkorb und fressen es mit roher Kälte. Ab und an lassen sie in dieser Kälte ein paar Sonnenstrahlen zu. Überwiegend regiert aber der finstere Schatten der gradlinig gen Himmel gezogenen Riffwand.
'Don´t Raise Your Hand Against The Creator' rollt wie eine ganze Panzerbrigarde über mich hinweg und setzt Frontgrunzer Astek gebührend in Szene. Tief growlt er und noch dazu so voluminös, dass sein Organ glatt als zusätzlicher Bass durchgeht. 'Extinction Of The Earth' ballert sauschnell durchs Unterholzt und trennt die Achillessehne mit gezielten Attacken in zwei schlabbernde Fetzen. 'The Accused' steigert sich in der zweiten Hälfte des Tracks in einen Schlächter, der sich unaufhaltsamen durch die Hirnrinde frisst und im Kern explodiert. 'Cry Of The Debased' nutzt die Gunst der Stunde nicht minder und brennt die übrig gebliebenen Hirnfetzen mit OBITUARY-mäßiger Gradlinigkeit und einem nicht für möglich gehaltenen Hymnengespür nieder. Bei 'God Create Satan' regiert der SLAYER-Geist und das in beängstigend starker Form. Mann oh Mann, ein Arschtritt nach dem anderen und es bleibt kaum Zeit zum Entspannen. Noch nicht einmal bei den vermeintlich ruhigeren Parts, da diese grooven, dass es einem die Venen aus dem Fleisch reißt.
'Rain Of Purification' bedient sich der Streitaxt und spaltet zunächst mal puristisch eingestellte Köpfe. Schnell, schneller, FRONTSIDE. Ein ICE ist ein Scheiß dagegen. Düsternis hingegen bei 'Cursed'. Zu was sind wir verdammt? Richtig, die Prügelstrafe! Von FRONTSIDE genussvoll ausgeführt und von mir gleichsam hingenommen. Stampfmetall mit Bunkerwänden, Klampfen mit dem Arsch eines Pottwals.
Jetzt stellt euch diesen Arsch vor und schiebt ihm eine riesige Tonne voll mit Melodiegift, Dynamitriffs, Rhythmuspressluft und tonnenweise Hass ganz tief rein. Danach einmal zuhalten, Druck aufbauen lassen, in Deckung gehen und dem Schicksal seinen Lauf lassen. So brät einem das finale Dreiergeschoss 'Streets Of Hate', 'The Last Supper' und 'And Forgive Us Our Sins' aufs Derbste entgegen. Die Mucke lässt mich mehr als einmal an die seligen DEMON denken. Jene Deather, denen schon Gene Hoglan seine überirdischen Drumkünste lieh und hinter denen sich FRONTSIDE nicht im Geringsten verstecken müssen. Auch solch gestande Acts wie MY DARKEST HATE müssen sich in Acht nehmen, dass sie nicht mit einem Bissen verschlungen werden.
Dann ist "Forgive Us Our Sins" vorbei und kein Knochen ist mehr heil. Kein Stein steht mehr auf dem anderen und ich werde wohl nie mehr Kinder zeugen können, weil sich meine Spermien nach dieser Brachialattacke das Leben genommen haben, nachdem die Produktionsstätte schon nach wenigen Minuten des Longplayers zermatscht worden war.
Ach ja, der Sound ist genauso geil wie die Mucke. Heißt summa summarum: FRONTSIDE, ratsam!
Anspieltipp: Extinction Of The Earth, The Accused, God Created Satan, Cursed, And Forgive Us Our Sins
- Redakteur:
- Alex Straka