FROSTLAND DARKNESS - Ad Moriendum Dei Gratia
Mehr über Frostland Darkness
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Source of Delurge (Collectors Mine)
- Release:
- 19.07.2013
- Rienaaja
- Kuolleen Uni
- Lestaroihu
- Tuhon Kirkkaudessa
- Sinut Saatanalle
- Ad Moriendum Dei Gratia
- Rituaali
Henki on altis mutta liha on heikko.
Ich muss schon sagen, wenn eine Band aus dem Norden Finnlands kommt, darf sie sich getrost FROSTLAND DARKNESS nennen. So geschehen bei diesem Ein-Mann-Projekt, das uns mit "Ad Moriendum Die Gratia" das zweite Langschwert vorlegt. Mantus Nord, so das blumige Pseudonym des Schöpfers, bürgt höchstpersönlich dafür, dass seine Musik nur und ausschließlich unter dem finnischen Wintermond, Depressionen und tief geschürtem Hass entsteht.
Wie es sich für so eine LP gehört, rumpelt die Produktion in bester Underground-Manier durch die finnische Tundra und bietet ungefähr die Wohlfühl-Atmosphäre einer Arktisexpedition in Sommergarderobe. Das sollte für den geneigten Hörer aber die richtige Kost sein, gestreichelt und aufgewärmt wird woanders. Mit diesem Album soll wohl herausgefunden werden, wie lange es ein Mensch in der unwirklichen Einöde aushält. Der zweite Song 'Kuolleen Uni' ist so ein Beispiel, an dem diese verzehrende Leere praktiziert wird ehe einen verstörende Schreie und Uffta-Drums in mildere Black-Metal-Gefilde lotsen.
Das klang jetzt vielleicht spannend, wenn es denn auch wirklich über 40 Minuten lang diese erfrischenden Kontraste geben würde. Die Wahrheit ist vielmehr, dass die Dunkelheit des Frostlandes zu großen Teilen in der Monotonie versinkt wie Ren im matschigen Tiefschnee. Butter bei die Fische: die Musik drischt einem das Hirn raus und hat tatsächlich einen überaus unwirklichen Charakter inne. Aber gehört hat man das alles schonmal auf früheren Werken aus den 90ern. Da kann man sich aussuchen, aus welchem nordischen Nachbarland Finnlands die Einflüsse stammen, hier wird jedenfalls ordentlich Kleinholz geschlagen.
Das Gefühl, dass FROSTLAND DARKNESS etwas anzubieten hat, auf das die Black-Metal-Welt gewartet hat, stellt sich bei mir nicht ein. Bei der letzten Nummer 'Rituaali' hoffe ich einfach, dass es so klingen soll und sich nicht gerade meine Kopfhörer verabschiedet haben. Für Komplettisten und Finnland-Freaks jedenfalls ein Anspieltipp wert, mehr als solide finde ich es aber nicht.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Nils Macher