FROSTSTARR - Gottgesicht (EP)
Mehr über Froststarr
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 14.08.2018
- Ngranek
- Nodens
- Yuggoth
Mitten in Gott(es)Gesicht
Die beiden Black-Metaller von FROSTSTARR veröffentlichten 2015 ihr wirklich gutes und herausstechendes Debüt "Essenz". Weitere drei Jahre mussten sich Fans und Anhänger des Sachsen-Anhalt-Duos allerdings gedulden, bis neues Material an das verdunkelte, verstörende Tageslicht kam. Doch binnen weniger Monate sorgte erst die 3-Track-EP "Gottgesicht" und danach die fünfteilige "Gott endet hier"-EP für Aufhorchen. Denn speziell mit verkürzter Spieldauer ist das Unterfangen Schwarzmetall aus dem Hause FROSTSTARR noch viel verheißungsvoller, krachender und naturgemäß auch kurzweiliger.
Dier hier befindlichen Zeilen beschäftigen sich zunächst mit den drei Stücken auf "Gottgesicht", einer EP, die mich speziell aufgrund ihres grandiosen Artworks von Beginn an in den Bann gezogen und mich danach dank einlullender Akustik fast schon hypnotisiert hat. Der Untergrund brodelt im Hause FROSTSTARR, dafür sorgt nicht nur der Sound, bei dem sich die einzelnen Drum- und Riffattacken wie Faustschläge in die Magengrube der Hörerschaft schlagen.
Nein, auch die drei Songs per se, die zusammen auf eine beachtliche Spielzeit von 27 Minuten kommen, haben es in sich: Mit der Lovecraft'schen Inspiration im Rücken startet 'Ngranek' zunächst ruhig, fast schon einlullend, ehe nach 68 Sekunden die pechschwarz wütige Aura alles plattwalzt, was sich ihr in den Weg stellt. Und dennoch behält das FROSTSTARR-Duo stets die Melodie im Auge, was auch das folgende 'Nordens', ein etwas rockigeres, schleppendes Stück, sowie der abschließende, keifende Koloss 'Yuggoth' sehr gut unter Beweis stellen. Mit ab und an ein wenig Groove machen die beiden Musiker handwerklich also nicht viel falsch, sodass "Gottgesicht" den Sommerhimmel ein wenig finsterer gestaltet.
Viel Zeit zum Verschnaufen haben die Fans nicht, denn FROSTSTARR legt mit "Gott endet hier" nur kurze Zeit später den nächsten Appetithappen nach. Und die anfängliche Frage, warum die beiden Jungs aus den EPs nicht ein vollwertiges Album gemacht haben, stellt sich mir ob der Kurzfristigkeit und Power jeder einzelnen EP auch spätestens nach dem zweiten, dritten Durchgang nicht mehr. "Gottgesicht", der erste Teil, ist für sich genommen, schon ein blutrünstiger, unbarmherziger und pechschwarzer Bastard, der kleine Kinder zum Frühstück verspeist. So wie man sich Black Metal aus dem Underground eben vorstellt. Nicht mehr, nicht weniger.
- Redakteur:
- Marcel Rapp