FROWSER - The Silver Shell Club
Mehr über Frowser
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Rising Records / Cargo
- Release:
- 29.04.2011
- Stuck
- Sick And Flinch
- The Silver Shell Club
- Spiteful Delightful
- Unhanded
- On Saturday
- The Ownership
Der Silbermuschelclub ist keiner, in den man unbedingt hinein muss, wenn man ja kein tolles neues Ding verpassen will.
Wer meint, von dieser aufstrebenden Band einen super Genremix mit ordentlich Feuer im Arsch geboten zu bekommen, wird sehr schnell merken, dass der alternative Rock amerikanischer Prägung (obwohl FROWSER ja eigentlich Briten sind) dann doch recht gewöhnlich aus den Boxen tönt - es fehlen ein paar Widerhaken, auch einprägsame Hooklines und Riffs muss man mit der Lupe suchen. Kaum einer der sieben Songs bleibt für längere Zeit im Gedächtnis, da sie viel zu unspektakulär und eben auch stilistisch ohne irgendeine Besonderheit geraten sind. Selten einmal, dass das Geknatter derart zündet wie bei 'Sick And Flinch', dem Song mit dem tightesten Riffing der gesamten Platte. Auch mit 'Unhanded' und 'The Ownership' kann man in dieser Hinsicht punkten, doch zumeist ergeht man sich in beliebigem, glattgebügeltem Rock, den man vielerorts besser geboten bekommt.
Wer auf radiotaugliche Rockmusik steht, die nicht weh tut, der könnte bei FROWSER auf seine Kosten kommen - für mich fehlt es allerdings an Substanz, das Gehörte berührt einfach nicht. Lediglich der Schlusspunkt mit 'The Ownership' lässt ein bisschen aufhorchen, da hier auch mal etwas krachiger losgerifft und mit markigeren Vocals aufgewartet wird. Hier merkt man, dass der Band ein bisschen mehr Wildheit richtig gut tun würde. Denn natürlich sind die Songs zumeist melodisch, eingängig und klar strukturiert - aber irgendwie auch recht langweilig. Das ist gewöhnlicher Rock, der bei mehrmaligem Hören nicht mehr viel Interessantes zu bieten hat. Auch gesangstechnisch können nicht viele Akzente gesetzt werden. Gerade beim Titeltrack oder 'Spiteful Delightful' fehlt einfach ein bisschen die stimmliche Power, die höheren Lagen scheinen dem Sänger nicht besonders zu liegen. Dabei kann der auch ohne dieses nasale Gesinge - bei 'Unhanded' zum Beispiel tönen die Vocals angenehm roh, nur leider kommt diese Variation insgesamt reichlich kurz.
Erwähnt sei auch noch, dass man knapp an der halben Stunde Spieldauer vorbeischrammt - bösartigerweise könnte man mutmaßen, dass FROWSER nicht mehr Aufnehmenswertes eingefallen ist - ein Eindruck, der sich ja zumindest auf manche der vorhandenen Tracks übertragen lässt. "The Silver Shell Club" ist eine Platte, die im Mittelfeld rangiert und wer seinen Rock etwas kantiger und/oder origineller mag, wird bei den nach Amis klingenden Briten sicherlich nicht fündig werden.
Anspieltipps: Sick And Flinch, The Ownership
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer