FRUST - New Moon
Mehr über Frust
- Genre:
- Post Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 29.11.2024
- Chaos
- That's Enough
- Autumn
- Summer Rain
- To Die For
- To The Ashes
- Destiny
- New Moon
- On The Last Day (2024 Version)
- I was nix mehr
- Verfall III.
Irgendwie halbfertig...
Ich bin mir nicht so wirklich sicher, ob FRUST wirklich ausreichend für den jüngsten Studiobesuch vorbereitet war. Denn irgendwie ist diese experimentelle Variante des düsteren Metals, den die österreichische Truppe auf "New Moon" kredenzt, nicht wirklich ausgegoren oder überhaupt mit vollständigen Songs garniert. Dabei könnte die Truppe vor allem in den etwas ruhigeren Momenten viel mehr mit der Dynamik spielen und weitaus mehr herausschlagen, als letztendlich geschehen ist.
Die Platte beginnt schon recht merkwürdig und wirft im Opener 'Chaos' und im nachfolgenden 'That's Enough' einige Fragen auf. Eine klare Linie oder gar Handschrift wird nicht deutlich, die Songstrukturen wirken beliebig, und recht schnell etabliert sich der Gedanke, dass hier nur Fragmente entstanden sind, die nie so wirklich zu Ende gedacht wurden - und dieser Eindruck zieht sich dann auch durch die gesamte erste Albumhälfte. Immerhin kann FRUST später etwas mehr Klarheit schaffen und auch ein paar wirklich gute Songs beisteuern: 'I was nix mehr' mit seinem dezenten Black-Metal-Touch und seinem melodischen Fundament weiß zu gefallen, 'New Moon' und 'On The Last Day' hätten auf den ersten beiden Releases von LACUNA COIL ganz gut gepasst, und 'Verfall III.' ist ein würdiges Finish einer Platte, die zuvor jedoch viel zu viele Irrwege beschreitet und nie so recht in die Spur kommt. Und warum? Tja, das weiß man eben nicht.
Denn die halbfertigen Nummern, die FRUST im ersten Abschnitt des neuen Albums platziert, sind weder Fisch noch Fleisch und sorgen relativ schnell für eine gewisse Ernüchterung, die man zwar noch partiell kompensieren kann, die aber dennoch gemischte Gefühle wecken. Warum wird hier in den Arrangements nicht für ein wenig Aufregung gesorgt? Wo sind die echten Höhepunkte? Und warum wird immer wieder abrupt abgebrochen, ohne dass die Songs transparente Grundlagen liefern könnten?
Nun, es ist schade drum, denn in FRUST steckt mehr, als Teile von "New Moon" offenbaren, doch mit dem Makel des schwierigen Startprogramms lässt sich am Ende nichts gewinnen. Vielleicht sortiert sich die Band daher beim nächsten Mal vorab ein bisschen besser und kreiert häufiger lineares Songwriting. Im hinteren Teil von "New Moon" ist dies ja schließlich auch möglich...
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes