FUATH - I
Mehr über Fuath
- Genre:
- Depressive Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Neuropa Records
- Release:
- 01.02.2016
- In The Halls Of The Hunter
- Blood
- The Oracle
- Spirit Of The North
Andy Marshall Part II
Andy Marshall ist ein umtriebiger Musiker, der zuletzt bei SAOR sein instrumentales Können unter Beweis stellen konnte. Bei seinem neuen Soloprojekt FUATH schlägt er nun weitaaus epischere Töne an und nutzt seine Folk-Einflüsse für ein melancholisches Black-Metal-Album, dessen minimalistische Variation jedoch schnell zum Stolperstein werden dürfte. Denn die monumentalen Klangflächen, die er bis aufs Blut ausreizt und die gerade im hinteren Abschnitt des "I" betitelten ersten Silberlings auch ein wenig überstrapaziert wandern auf einem schmalen Grat zwischen anspruchsvollem Songwriting und eintöniger Background-Beschallung. Und nicht selten fallen die vier Songs eben auf der falschen Seite herunter.
"I" ist ein sehr instrumentalverliebtes Album, das die vokalen Optionen nur sehr selten zieht. FUATH geht es in erster Linie um Epik und Melancholie, letztlich um Atmosphäre und getragene Soundscapes. Dies hat bisweilen seine Wirkung, die jedoch mit wachsender Spieldauer immer weiter verpufft, weil die Gesamtheit der gerade mal vier Kompositionen nicht allzu differenziert getaltet wird. Würde man sich nicht an den zahlreichen melodischen Passagen orientieren können, wäre der Stoff wahrscheinlich zu beliebig, weil "I" nur selten auf knackige Breaks zurückgreift und stattdessen lieber die Dauerschleife wählt.
Schlecht ist es allemal nicht, was Marshall sich hier ausgedacht hat, aber es fehlt die Intensität, die sich auch über den ersten Genuss hinaus erstreckt. Es bleibt wenig haften, obschon Harmonien und Melodien einen gewichtigen Anteil an der Platte haben. Und damit begibt sich der Solokünstler schnell in die Welten von SUMMONING und somit in Strukturen, die irgendwann ihr Ziel aus den Augen verlieren - obwohl es eigentlich ganz nett ist, was in Sachen Melodieführung geschieht.
Es fällt schwer, eine Lanze für FUATH zu brechen, genauso wie es schwer fällt, sich dem Album zu verweigern. Die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte, denn Begeisterung und Ablehnung geben sich die Klinke in die Hand. Zu einer Empfehlung reicht es daher nicht, zu eineer Disqualifikation ebenso wenig!
Anspieltipp: Blood
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes