FUN AT THE MORGUE - Massoula
Mehr über Fun At The Morgue
- Genre:
- Death Metal / Grind / Hardcore
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- eigen
- Release:
- 15.07.2013
- Funeral Overture
- Faceripper (The Ballad Of Rudy)
- Heretic
- Dark Prophecy
- Cadaveric Dead Bodied Slain Corpses Died The Dead Death Of Killing Doom
- Fun At The Morgue
- Pigfucker Feast
- That's The Way (I Like Inna-Gadda-Da-Vida)
- Lobotomie (Social Disaster Cover)
- Untitled, Bitch!
- Maykooy
Treffen sich vier Irre zum Leichenschmaus
Spaß im Leichenschauhaus? Ein Elf-Tracker, der es auf kaum 20 Minuten Gesamtlaufzeit bringt? Songtitel wie 'Pigfucker Feast' oder 'Cadaveric Dead Bodied Slain Corpses Died The Dead Death Of Killing Doom'? Da muss Grind im Spiel sein. Vielleicht auch sinnbefreiter Hardcore Punk. Oder beides. FUN AT THE MORGUE nennen sich die vier Schweizer, die für "Massoula", ein fröhlich-blutrünstiges Gemetzel verantwortlich zeichnen, und ziemlich genau die Sorte Musik machen, die man angesichts des makabren Bandnamen erwarten kann. Nein, seien wir ehrlich: ein bisschen mehr. Davon allerdings nicht viel.
Schwer vorstellbar, dass im behaglichen und aparten Genf jemand auf die Idee kommen könnte, eine nekrophile Party in einer Leichenhalle abzuhalten, aber genau dies schien die Inspiration, oder zumindest die Grundidee von FUN AT THE MORGUE zu sein, wie der Bandname und die Layoutgestaltung von "Massoula" unschwer erkennen lassen. Musikalisch klingt die Nummer dann wie folgt: Die ehemaligen Mitglieder der Grind-Deathler EXULCERATION und SOCIAL DISASTER (Hardcore Death, hier klingelt’s vielleicht beim einen oder anderen Szenekenner) hauen uns zunächst mit 'Faceripper (The Ballad Of Rudy)' eine Ladung fieser Grindknüppel um die Rübe, belassen es aber nicht beim schlichten Highspeed-Gedresche, sondern kriegen noch die Kurve in Richtung morbidem Old School-Death. Bei 'Heretic' setzt’s abermals Prügel, diesmal allerdings eher im Stile einer Hardcore Punk-Kapelle, die nebenher bei SUFFOCATION in die Schule gegangen ist. Eine weitere Nuance zu ihrer Gewaltorgie fügen die Eidgenossen in Form von schleppendem, dreckigen Doom/Sludge bei – so zu hören in 'Dark Prophecy' oder 'Pigfucker Feast'.
"Massoula" stellt also durchaus eine morbid-unterhaltsame Angelegenheit dar, ist des Weiteren geradezu optimal, da ebenso roh wie differenziert abgemischt. Allerdings muss man von besagten elf völlig sinnfreien Songs ein langatmiges, eintöniges Intro abziehen, ebenso das stumme Interlude 'Untitled, Bitch!' und ein unnötiges Outro. Den Vogel schießt aber 'Cadaveric Dead Bodied Slain Corpses Died The Dead Death Of Killing Doom' ab: Für ungefähr eine Sekunde erklingen hier gleichzeitig und abrupt ein Grunzlaut sowie einmalig kurzes Gedresche der Instrumentalisten – und fertig. Das ist ebenso witzig wie überflüssig.
Eigentlich schade, dass die Schweizer einen auf Horrorcomedy machen, denn musikalisch hätten sie das Zeug zur vollwertigen, ernsthafte(re)n Grind-/Death-Kapelle. Aber jedem das Seine. Ich kann nur raten: Habt Spaß mit "Massoula", lasst euch mit dieser kurzweiligen Brutalo-Keule das Hirn aus dem Schädel prügeln, es findet sich garantiert jemand, der damit Baseball spielt. Eines ist klar: Nicht WHITE ZOMBIE, sondern FUN AT THE MORGUE läuft bei den Fireflies im Haus der 1000 Leichen.
Anspieltipps: Faceripper (The Ballad Of Rudy), Heretic, Pigfucker Feast
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Timon Krause