FUNERAL - From These Wounds
Mehr über Funeral
- Genre:
- Funeral Doom
- Label:
- Tabu / Soulfood
- Release:
- 02.02.2007
- This Barren Skin
- From These Wounds
- The Architecture Of Loss
- Red Moon
- Vagrant God
- Pendulum
- Saturn
Im Gegensatz zu manch anderer Trauertruppe dürfen wir den norwegischen Genrevätern durchaus aufs Wort glauben, dass sie wissen, wovon sie singen und klagen. Denn Schicksalsschläge sind den Herrschaften ganz und gar nicht fremd, der Tod begleitet sie auf Schritt und Tritt. Erst verließ Bassist und Mastermind Einar Frederiksen im Jahre 2002 diese Welt und kürzlich ist auch Gitarrist Christian Loos verstorben. Als letztes verbliebenes Gründungsmitglied darf nun Schlagwerker Anders Eek die Trauerarbeit leisten, und das gelingt ihm auf "From Theses Wounds" äußerst anrührend und tiefgründig.
Das klischeehafte Wechselspiel im Gesang zwischen Growl und Sopran haben die Nordmänner längst hinter sich gelassen. Vielmehr ist es getragener, tiefer, sonorer Klargesang, welcher den Stil der Band prägt. Dafür ist kein Geringerer als Frode Forsmo von MINAS TIRITH zuständig, und jener bürgt für Qualität. Wer an gregorianischen Choral denkt, der in einer gotischen Kathedrale widerhallt, der bekommt einen ungefähren Eindruck vom Klangbild des Gesangs. Wobei auch fragile Passagen mit entrücktem Unterton zu finden sind, die sich hervorragend in bizarre Gitarrenarrangements eingliedern. Die vielseitige und sehr emotionale Stimme entfaltet sich vor den zähen, ausladenden Riffs des Kjetil Ottersen, welche sich in einer von Jon Borgeruds sakralen Keyboards geprägten Soundsphäre Raum greifen.
Die einzelnen Stücke reichen von der elegischen Klanglandschaft des Openers 'This Barren Skin' über die dramatischen Wechsel zwischen Wucht und Zerbrechlichkeit beim Titelstück bis hin zur zähflüssigen Eleganz von 'The Architecture Of Loss'. Aber auch das etwas brachialere Element des Death Metals darf bei 'Red Moon' mal ganz kurz anklingen und greift passagenweise sogar auf den Gesang über, was dem Album eine weitere essentielle Facette verleiht. So bleibt ein mächtiges Werk, das man eigentlich nur als Funeral Doom vom Feinsten bezeichnen kann und somit in eine Reihe mit den aktuellen Meisterwerken von MY DYING BRIDE, NOVEMBERS DOOM und PANTHEIST stellen kann, ohne dabei zu implizieren, dass FUNERAL diesen Truppen zu sehr ähneln würde. Die Norweger sind noch immer absolute Originale der Szene, an denen man als Fan des Genres nicht vorbei kommt.
Anspieltipps: The Architecture Of Loss, Red Moon
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle