FUNERAL HORSE - Psalms For The Mourning
Mehr über Funeral Horse
- Genre:
- Stoner Rock / Heavy Blues
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Artificial Head Records
- Release:
- 15.06.2018
- Better Half Of Nothing
- No Greater Sorrow (Than My Love)
- Emperor Of All Maladies
- 1965
- Sacrifice Of A Thousand Ships
- Divinity For The Wicked
- Burial Under The Sun
- Evel Knievel Blues
Heavy Blues mit Palm-Springs-Feeling
Eine klare Marschrichtung haben sie noch nicht, die Musiker von FUNERAL HORSE, aber sie haben durchaus das Zeug, in der Stoner-Szene ihre Spuren zu hinterlassen. Der Grundstein für den möglichen Erfolg liegt hierbei vor allem im eigenwilligen, eigenständigen Sound, den die Band auf ihrem neuen Album verfolgt. "Psalms For The Mourning" orientiert sich zwar auch im weitesten Sinne an dicken, dreckigen Grooves, nimmt aber gleich mal die gesamte Palette der 70s-Heavy-Rock-Szenerie als Grundlage, um hier und da einige ausgedehnte Jams zu starten. Dass irgendwann auch Acts wie KYUSS und FU MANCHU um die Ecke schauen, liegt dabei in der Natur der Sache. Aber auch psychedelischer Kram wie die Erstwerke von MONSTER MAGNET dürfte in den letzten Jahren immer mal wieder den Weg auf den Plattenteller von FUNERAL HORSE gefunden haben - und die dabei entstandene Mischung hat wirklich eine Menge Salz für die hauseigene Suppe.
Darüber hinaus vertritt man im Bandcamp der jungen Karohemdenträger offenbar die Meinung, dass nichts ohne eine heftigere Interpretation des Blues geht, so dass man vor allem in der ersten Albumhälfte gerne mal die SABBATH-Variante des klassischen Sounds neu auflegt. Songs wie 'No Greater Sorrow (Than My Love)' und das fast schon epische 'Emperor Of All Maladies' sind im weitesten Sinne Instrumentalnummern, in denen sich die Herrschaften jedoch komplett von ihrer eigenen Inspiration überwältigen lassen und Sounds kreieren, die wie ein wilder Jam zwischen Iommi und Wylde aus den Boxen knallt - aufgefangen durch ein paar Classic-Rock-Zitate eines Steve Morse. Doch auch wenn der Punkt mit FUNERAL HORSE durchgeht ('Sacrifice of A Thousand Ships'), reine Stonerware im Angebot steht ('Divinity For The Wicked') oder mal kurz eine Atempause eingelegt wird ('1965'), hat die Truppe stets die richtige Mischung kreiert, um immer wieder mitzureißen. Lediglich das abschließende 'Evil Knevel Blues' bleibt Geschmackssache, da hier einfach der Faktor Heavyness nicht greift.
Ansonsten ist "Psalms for The Mourning" ein vielseitiges, mit vielen Überraschungen bestücktes, starkes Album geworden, das trotz seiner geringen Vokalfrequenz genügend Überzeugungskraft mitbringt, um die Palm-Springs-Gemeinde anzuziehen. Spätestens nach dem dritten Durchgang schwappt diese Magie hier über!
Anspieltipps: Divinity For The Wicked, Emperor Of All Maladies
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes