FUNERAL REVOLT - The Perfect Sin
Mehr über Funeral Revolt
- Genre:
- Industrial/Death Metal
- Label:
- Sleaszy Rider
- Release:
- 27.06.2005
- Meta data
- Six Was Nine
- Fear Formula
- Battle Art
- Chapter Zero
- Psitol Silhuette
- Mind Stitch
- The Perfect Sin
- We Maximize
- But Not Forgotten
Holla, ist das eklig! Die Griechen FUNERAL REVOLT wollen sicherlich keinen Schönheitspreis für ihre Musik haben, so viel steht schon mal fest. Vielmehr offenbart sich mir eine Symbiose aus Industrial, Samples, klirrenden Gitarren und einer permanent maschinellen Grundstimmung, die einem cybertechnisch an den Synapsen zerrt. Das tut häufig ziemlich weh, bereitet sogar hier und da heftige Schmerzen, schmeckt aber im Endeffekt gar nicht mal unrund.
Nach dem megaderben Intro 'Meta Data' bieten FUNERAL REVOLT mit 'Six Was Nine' eine saubere Mischung aus LAIBACH-Elementen und diversen Wave-Anleihen, die in einem glühend heißen Metallschmelztiegel zu einem gusseisernen Edelstahl geschmiedet werden. Tanzbar und verflucht düster bahnt sich der Song seinen Weg und berstet fast in einem astreinen Hymnenrefrain, der auf den metallischen Tanzflächen ordentlich zünden sollte. Nicht viel anders nimmt sich 'Fear Formula' aus, das sich abwechselnd straight rockend und dann wieder ätzend klinisch gibt. Elemente aus Gothic und Wave sind wieder nicht überhörbar, werden aber von den eiskalten Samples in eine megafinstere Richtung gedrückt. Die vocals sind einmal gezerrt, einmal geshoutet, während sich der Refrain zum wiederholten Mal energetisch in den Hirnzellen verankert.
Potenziert wird das Treiben beim verdammt debilen 'Battle Art', bei dem die Death-Metal-Wurzeln der Band deutlich spürbar werden, wobei die angsteinflößenden Synthieklänge schon fast in richtung Black Metal tendieren. Schauderhaft, mehrheitlich im positiven Sinne! Dimitris vocals nehmen die Größe eines Massivholzsargs an, wuchten mit ordentlich Hass aus den Membranen und schieben das MARILYN MANSON-artige Treiben direkt unter die anschwellende Gänsehaut. Richtig schön melodiös geht es hingegen mit 'Chapter Zero' weiter, das irgendwie hoffnungslos und verdammt melancholisch klingt und schlussendlich in diesem Klanggewand auf PARADISE LOSTs "Icon" stehen könnte.
Maschinengewehrsalven, Terror und Tod! Jetzt ist Schluss mit lustig und 'Pistol Silhuette' zeigt dies deutlich auf. Ein eiskalter Beat, treibend und erdig, mit RAMMSTEIN-mäßigen Samples und Synthies untermalt, bricht ordentlich Gräten, vermag aber nicht zu fesseln wie die anderen Tracks. 'Mind Stitch' ist eher ein Soundexperiment als ein Song, das sich erst nach über der Hälfte des Tracks zu einem solchen erhebt. Die erste Hälfte besteht aus Soundfetzen und Samples, bevor der Refrain ein einziges Mal mit voller Instrumentierung ertönt. Sehr gewöhnungsbedürftig!
Der Titeltrack rockt wieder und lässt sowohl die Death- als auch Wave-Zugehörigkeit der Band erkennen. Schwarz geht es zur Sache, düster und schwer groovend. Mit 'We Maximize' nehmen FUNERAL REVOLT noch mal Fahrt auf. Zwar wird es nicht großartig schneller, aber treibender. Der Song tendiert vollkommen in die SAMAEL-Ecke und könnte als liebevolles Plagiat in allen Bereichen durchgehen. Gut kopiert ist eben besser als beschissen selbst verbrochen. 'But Not Forgotten' bemüht einmal mehr alte PARADISE LOST, bleibt aber nicht im Schädel hängen. Im Gegenteil, ist der Song schnell wieder nichtssagend daraus verschwunden.
Einiges an Licht und einiges an Schatten also! FUNERAL REVOLT machen ihre Sache nicht schlecht, überzeugen wollen sie mich mit "The Perfect Sin" dennoch nicht richtig. Zum einen ist der Sound nicht gelungen, was an dem verwaschenen Klangbild insgesamt liegt. Zum anderen hüpft mir die Mucke zu unentschlossen zwischen den Stilen oben genannter Acts umher, was ein homogenes Hörvergnügen unmöglich macht. Weiterprobieren!
Anspieltipps: Six Was Nine, Fear Formula
- Redakteur:
- Alex Straka