FUNERARY BELL - Undead Revelations
Mehr über Funerary Bell
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Saturnal Records
- Release:
- 23.02.2018
- Birth - Come Undone
- Goat Of Mendes
- The World Became Flesh
- Hermetica
- Mantra
- Revelation Pt. II
- Anima Eterna
- Tree On The Planet Grave
- Spectral Moonchild
Der verzweifelte Versuch, Black Metal eigenständig zu interpretieren
Die vergleichweise theatralische Art und Weise, auf die FUNERARY BELL den etwas experimentelleren Mix aus düsterem, Gothic-affinen Sound und rauem Black Metal interpretiert, erinnert nicht bloß zufällig an die Italiener von MORTUARY DRAPE. "Undead Revelations", das aktuelle Werk dieser eigensinnigen Finnen, ist definitiv kein Album, das man zwischendurch einschiebt, um sich mal kurz den aggressivsten Abriss einzuverleiben, sondern definitiv eine Scheibe die fordert - auch wenn die gelegentlich Todesblei-schwangeren Nummern nichts dagegen haben, zwischendurch den etwas schlichteren Modus Attacke einzuführen.
Doch im weitesten Sinne ist die neue Scheibe ein recht sperriges Gesamtwerk, das mit esoterischem Feeling, progressiven Arrangements, einer leider nicht immer nachzuvollziehenden Dramaturgie und vielen Stilbrüchen manchmal alles dafür tut, den Zugang zu verhindern und folgerichtig auch den Spaßfaktor gelegentlich herabsetzt - zumindest bei den ersten Annäherungsversuchen.
Glücklicherweise beinhaltet die Platte aber eben auch Songs wie 'Goat Of Mendes' und 'Anima Eterna', in denen FUNERARY BELL klare Kante zeigt und untermauert, dass man das Einmaleins des raueren Black Metals problemlos beherrscht. Und ganz ehrlich: Solche Tracks würde man sich im Nachhinein in der Mehrzahl wünschen, denn das verquere antikosmische Konzept, das die neun Songs begleitet, wirkt zumeist wie eine finstere Abenteuerreise ohne Punkt und Komma und schließlich auch ohne erkennbares Ziel. Das mögen manche als avantgardistischen Ansatz wahrnehmen, andere wiederum werden sich wohl klar der Meinung anschließen, dass der luftleere Raum, in dem sich die Finnen zumeist bewegen, einen klaren Kontrast zum Anspruchsdenken der Band darstellt. Und diese Meinung vertrete ich ebenfalls, wenngleich ich nicht abstreiten mag, dass vereinzelte Inhalte von "Undead Revelations" durchaus interessant sind. Mehr ist es dann aber auch nicht.
Anspieltipp: Goat Of Mendes
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes