FUNERIS NOCTURNUM - Code 666 - Religion Syndrome Deceased
Mehr über Funeris Nocturnum
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Woodcut Records
- Release:
- 25.08.2003
- The Sculptor
- Cryonics
- Yer All Perished
- Hypernation Mantic
- The Walls Breed Larvae
- Infected
- Antigod Declaration
- Reformation
- Vulpine Paralogism
Wow, nicht schlecht was uns FUNERIS NOCTURNUM auf ihrem dritten Silberling präsentieren. Nachdem die Band zunächst als reine Knüppel-Black Metal-Band, im Stile von MARDUK und DARK FUNERAL startete, gehen die Finnen auf ihrem neuesten Werk "Code 666 - Religion Syndrome Deceased" weitaus thrashiger, aber auch wesentlich technischer zu Werke.
Dabei ist es gar nicht mal so einfach, eine exakte Stilistik für den bunten Crossover aus rohem Black Metal, Death-Elementen und traditionellen Gitarrenharmonien zu benennen.
Vergleichbar fallen mir eigentlich nur SATYRICON ein, die mit ihren letzten beiden Werken in ähnliche Klangdimensionen einbrachen, jedoch nicht so tief in die Heavy Metal-Kiste hineingriffen.
Durch die Integration eines Keyboards konnte man den Klanghorizont erweitern und schaffte es dabei, dieses Instrument nicht zu weit in den Vordergrund zu stellen. Geschickt wurden so einige Melodien eingefügt, die einem zunächst gar nicht auffallen wollen, sich aber bei mehrfachem Hören tief festsetzen.
Den Balance-Akt zwischen Härte und Melodie haben FUNERIS NOCTURNUM zweifellos gut gemeistert, nur reicht es natürlich nicht aus, traditionelle Metal-Soli mit aggressiven Vocals und sägenden Riffs zu vermischen. Und genau an diesem Punkt gilt es ein wenig Kritik anzusetzen, denn so mancher Übergang ist alles andere als flüssig.
Bei 'Antigod Declaration' beispielsweise folgt auf eine heftige Blast-Passage ein urplötzliches progressives Gitarrensolo, welches im Anschluss wieder in ein kompromisslosen Blast übergeht und auch nach mehreren Durchgängen nicht so ganz nachvollziehbar ist.
Damit wären wir auch schon beim nächsten Punkt, nämlich Geduld. Die muss man nämlich auf alle Fälle mitbringen, wenn man versuchen möchte "Code 666 - Religion Syndrome Deceased" zu durchschauen. Dann wird man aber mit Sicherheit seine Freude am sehr technischen Black Metal finden und besonders die thrashigen Tracks wie 'The Sculptor', 'Retermination' sowie das rasante 'The Walls Breed Larvae' für sich entdecken.
Für Freunde der leicht verdaulichen Kost ist in Form des Abschlusssongs 'Vulpine Paralogism' ebenfalls Futter enthalten, und obwohl die Nummer aufgrund des tanzbaren Industrial-Beats nicht so ganz zum restlichen Material passen will, gefällt sie durch folkig angehauchte Keys und einen mitsingbaren, melodischen Refrain.
Starkes Album, das mit absoluter Sicherheit seine Anhänger finden wird, sofern diese bereit sind, sich die nötige Zeit für diese Scheibe zu nehmen. Einzig und alleine den versteckten Techno-Mist (als Hidden Tracks eingebaut) hätte man sich sparen können. Anspruchsvoll und trotzdem aggressiv - welche Black Metal-Truppe kann das heute schon noch von sich behaupten?
Anspieltipps: The Sculptor, The Walls Breed Larvae, Retermination, Vulpine Paralogism
- Redakteur:
- Björn Backes