FURBOWL - Those Shredded Dreams (Re-Release)
Mehr über Furbowl
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Vic/Soulfood
- Release:
- 30.11.2009
- Damage Done
- Nothing Forever
- Razorblades
- Desertion
- Sharkheaven
- Those Shredded Dreams
- Desertion (Video)
- Razorblades (Live in Uppsala 1993 - Video)
- Hymn For Nathalie Rose (1993 Demo)
- Heart Inferno (1993 Demo)
- Only Inhuman (Demo 1992)
- Buried Alive (Venom Cover 1993)
- Shark Heaven (Live 1993)
- Razorblades (Live 1993)
- Day Man Lost (Carnage Cover, Live 1993)
- Nothing Forever (Live 1993)
- Desertion (Demo 1991)
- Shark Heaven (Demo 1991)
- Nothing Forever (Demo 1991)
Re-Release eines wahren Old-School-Elchtod-Klassikers
FURBOWL wären wohl für die meisten Death-Metal-Liebhaber erst einmal nicht so interessant, hätten nicht einige Schergen der heutigen und einstigen ARCH ENEMY-Besetzung einmal für die bereits in den frühen Neunzigern aktive Kultcombo musiziert. Johan Liiva hatte seinerzeit nahezu alle Fäden in der Hand und traf hier auch erstmals auf einen gewissen Michael Amott, der seine freie Zeit nach dem CARCASS-Split nutzte, um dieser talentierten Schwedentruppe mal kräftig unter die Arme zu greifen. 1992 erschien mit "Those Shredded Dreams" schließlich eine Full-Length, die sich gewaschen hatte und genau in die Kerbe schlug, in der die legendären Erstwerke von ENTOMBED, CARNAGE, DISMEMBER sich ebenfalls verewigt hatten - nur eben mit dem Unterschied, dass FURBOWL zu dieser Zeit die nötige Unterstützung untersagt wurde.
Mit etwas Weitsicht ist die mangelnde Beachtung des nun wieder aufgelegten Silberlings natürlich ein schändliches Vergehen an der gesamten Elchtod-Szene. "Those Shredded Dreams" ist zwar nur ein relativ kurzes Vergnügen, musikalisch aber ein absolut wertvoller Beitrag zur skandinavischen Death-Metal-Geschichte, nicht zuletzt weil FURBOWL kein typisches Städtebild in ihrem Sound verkörperten. Der zumeist im mittleren Tempo voranwalzende Stoff ist noch am ehesten am "Clandestine"-Album von ENTOMBED orientiert, hat mit 'Damage Done' dabei einen schmerzlich langen, quälend brutalen (und den Vergleich rechtfertigenden) Opener und unterstreicht diese Affinität auch in düsteren Stücken wie 'Razorblades' und dem kurzen, schon fast Richtung OBITUARY tendierenden 'Desertion'. Dem gegenüber stehen Stücke wie 'Nothing Forever' und das starke 'Sharkheaven', die bereits erste ARCH ENEMY-Elemente erkennen lassen, Amotts Brilanz hervorbringen und schon vorzeichnen, dass Liiva und der Saitenhexer ein richtig gutes Team werden sollten - wobei FURBOWL keinesfalls fälschlicherweise als ARCH ENEMY-Vorläufer betrachtet werden darf! Dafür ist das Songwriting auf "Those Shredded Dreams" einerseits zu universell und der Stoff an sich auch viel zu räudig.
Mit dem Re-Release dieses sehr kurzen Longplayers folgt nun auch eine großflächig angelegte Ausgrabungsarbeit im Bandarchiv, die nicht nur die beiden Demos zutage bringt, sondern auch einige Live-Aufnahmen und die Cover-Tracks von 'Buried Alive' und 'Day Man Lost'. Natürlich handelt es sich bei diesem raren Stoff nicht um die innovative Offenbarung im Schwedentod-Sektor, allerdings schon um exquisite Beweismittel der Bedeutung der skandinavischen Szene und ihrer auch weniger namhaften Protagonisten für die gesamte Historie dieser Musik. Außerdem enthalten: Ein Live-Clip und das einzige Video, gedreht zum vielleicht auch stärksten Bandsong 'Desertion'. Und da niemand geringerer als MERCYFUL FATE-Gitarrero Mike Wead die Remasters übernommen hat, erwarten einen auch in klanglicher Hinsicht optimale Resultate, wobei der raue Geist des Originals in der zeitgemäßeren Produktion auf alle Fälle bewahrt wurde - und das macht "Those Shredded Dreams" in der Neuauflage zu einem Muss für all diejenigen, die den Elchtod seit der Anfangsstunde lieben! Bei Namen wie Liiva und Amott aber sicher auch kein Wunder...
Anspieltipps: Damage Done, Desertion, Sharkheaven
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes