FURIOUS MONKEY HOUSE - Oneiric
Mehr über Furious Monkey House
- Genre:
- Alternative Pop / Indie
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Esmerarte Industrias
- Release:
- 17.03.2023
- In The Void
- Staying In The Sun
- Levitate
- Gold Chain
- Mesmerism
- Visions
- Shapeshifting
- Like A Bullet
- Fall Again
- Going Slow
- Moonstruck
Schöner Indie Pop dieser jungen spanischen Band.
Ihr denkt, ihr habt schon jede erdenkliche eigenartige Bandkonstellation gesehen? Nun, FURIOUS MONKEY HOUSE dürfte euch dennoch überraschen, denn von fünf Musikern und Musikerinnen, die gemeinsam mit ihrem Musiklehrer eine Band gründen, habe ich bisher auch noch nicht gehört. Doch das Unterfangen scheint sehr gut zu funktionieren, dennn mit "RUN" (2015) und “Love, Scum & Dust" (2019) stehen schon zwei Alben für das Sextett zu Buche, die in ihrem Heimatland sogar vom Major-Label Universal Music vertrieben werden. Das "Oneiric" betitelte dritte Langeisen, dessen Titel übersetzt in etwa "traumartig" bedeutet, soll die Spanier nun auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt machen.
Und die Chancen dafür dürften durchaus gut stehen, denn mit einem sehr eigentümlichen Mix aus Indie Rock und Pop hat das Sextett gute Vorraussetzungen, um sich vielleicht sogar ein bisschen Radio-Airplay zu erspielen und gleichzeitig auch in Alternative-Kreisen Anklang zu finden. 'Into The Void' könnte ich mir jedenfalls gut auf deutschen Radiowellen vorstellen, denn trotz sehr schöner Verspieltheit und vetrackter Momente ist der Opener gerade im Refrain ein waschechter Hit, der bei mir zumindest entfernte Gedanken an RADIOHEAD oder PORTISHEAD heraufbeschwört. 'Staying In The Sun' gefällt mir sogar noch etwas besser, wobei vor allem die geschickt eingewobenen Syntheziser dem Song einen tollen Drive bescheren, dem schließlich von einer starken Hookline die Krone aufgesetzt wird.
Und auf ähnlichem Niveau geht es auch über die restliche Spielzeit weiter, auch wenn lange nicht jeder Song so dicht an einer Hit-Single dran ist wie die beiden eröffnenden Tracks. Beachtlich ist aber die durchgehende Balance zwischen Eingängigkeit und Komplexität, die dazu führt, dass man hier nie das Gefühl hat, einer austauschbaren Pop-Platte zu lauschen. Andererseits ist "Oneiric" nie so vertrackt oder verspielt, dass die Spanier einem nicht auch einen Ohrwurm mit auf den Weg geben - und das bekommen wirklich nur sehr wenige Bands hin. Ganz besonders überzeugend empfinde ich die Momente, wenn sich der eher auf Synthezisern basierende Sound mit harten Gitarren mischt und sogar fast in DEFTONES-Gefilde schielt. 'Gold Chain' und auch 'Like A Bullet' sind hier etwa tolle Beispiele, die ich für mich auch als Höhepunkte der Scheibe ausgemacht habe.
Zwischen all diesen Glanzlichtern kann ich auch einen eher belanglosen Dance-Ausflug wie 'Shapeshifting' verzeihen, der als einziger Song des Drittwerks nicht so recht zünden möchte. Abseits davon ist FURIOUS MONKEY HOUSE eine wunderbare Alternative zum austauschbaren Sound heutiger Radio-Hits und dürfte dank der Indie-Schlagseite auch Fans eher alternativer Stilrichtungen erfreuen, die sonst einen Bogen um Popmusik machen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs