FUTURE THIEVES - Live At Blue Rock
Mehr über Future Thieves
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenvertrieb
- Release:
- 13.01.2017
- Dark In The Day
- Rosie
- The Floor
- Horizon Line
- Just Sayin'
- Liar
- Hesitate
- On Fire
- Ghosts
- Soon
- Ugly Now
- Diamonds
- Nightmares
Live's what you make it.
"Live" ist offenkundig eine Definitionsfrage. Die FUTURE THIEVES aus Nashville haben laut eigener Aussage zwar schon einige Konzerte und Festivalauftritte gespielt, aber die Aufnahmen, die auf ihrem aktuellen Album "Live At Blue Rock" zu hören sind, wurden nicht auf den Brettern, die die Welt bedeuten, mitgeschnitten, sondern in einem Studio namens Blue Rock, in dem die Band vor Kameras spielte, um ihre Darbietung per Streaming an ein "Publikum", das zu Hause am Bildschirm sitzt, zu übertragen. So erklären sich auch einzelne Ansagen, die ohne jede Reaktion im Raum verhallen.
Auf dem Programm stehen Stücke von "Horizon Line", dem ersten und bislang einzigen Studioalbum der Band, sowie eine Handvoll neuer Nummern. Die Gruppe hat einen charakteristischen Stil ausgeprägt, der die ganze Scheibe durchzieht. Sie spielt einen einfachen, eingängigen, rhythmischen Rock. Das und die Stimme des Sängers, die etwas an Ray Wilson, Sänger von STILTSKIN und kurzzeitig auch GENESIS, erinnert, lassen die FUTURE THIEVES ein wenig nach Studentenband klingen, die einen allerdings leicht populären Indie oder Alternative Rock präsentiert. Auch wenn in diesem recht homogenen Stil kein Lied deutlich auffällt, gefallen doch Stücke wie 'Dark Is The Day', 'On Fire' oder 'Ghosts' auf Anhieb. Die gefälligen Gesangsmelodien und die kraftvolle, agile Rhythmusgruppe stellen sich als Stärken des Quartetts heraus. Die Gitarren dagegen schwächeln etwas. Auch mit zwei Sechssaitern liefert die Truppe kaum ein Solo, wenn auch ein paar nette Licks ab. "Live At Blue Rock" endet mit dem besten und längsten Track 'Nightmares', bei dem endlich auch eine Leadgitarre zu vernehmen ist und der mit einem unbeantworteten "Thank you so much" ausblendet.
Als Ergebnis bleibt die ordentliche bis gute Musik in suboptimaler Präsentation sowie die Frage, ob sich die junge Band mit dieser halbgaren Live-im-Studio-CD einen Gefallen getan hat, statt einen echten Liveauftritt aufzunehmen oder besser noch erst mal neues Material für ein zweites reguläres Album zu sammeln.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser