GURD - Encounter
Mehr über GURD
- Genre:
- Thrash/Groove Metal
- Label:
- Die Hard Music
- Release:
- 01.04.2003
- Razorblade
- Can't Take Back
- May Day
- A New War
- Older But Wiser
- Control
- Decision
- Strive
- Fangs
- Club Of Lies
- Obey
- Believe In Nothing
- My Demons
Die Schweiz hat ja schon so einige fantastische Thrash Metal-Bands hervorgebracht, früher waren es CORONER (R.I.P) oder POLTERGEIST (R.I.P), heute ist es GURD, die das kleine Alpenland nicht von der Metallandkarte verschwinden lassen.
Mit "Encounter" legen GURD ihr sechstes Langeisen vor und das hat es gewaltig in sich. Im Gegensatz jedoch zu einem früheren Album der Band, als der Chefredakteur, eines großen, uns allen bekannten Printmagazines, seine Kauleiste mit einer Pille schmückte und auch sein Hinterhaupt als Coverbild zurverfügung stellte, ist das Artwork dieses Mal etwas schlichter ausgefallen. Dafür ist der Sound, für den die Band sich das erstemal vollends selbst verantwortlich zeichnet, der beste, denn ich je auf einem GURD-Album gehört habe. Massivste Gitarrenwände und ein überaus fetter Basssound durchziehen ein zeitgemäßes Thrash Metal-Album, welches von einer obergeilen, knallenden Snare nach vorne gepeitscht wird. Schon der fettriffende Opener "Razorblade" zeigt wo der Hammer hängt. Das darauffolgende, wohl durch ANNIHILATOR's "Set The World On Fire"-inspirierte, "Can't Take Back" schaltet einen kleinen Gang zurück, bevor man mit "My Day" einen Song am Start hat, der in der MTVIVA-Rotation sicherlich zum Mega-Hit werden würde. Zum jetzigen Zeitpunkt (17.03.) befürchte ich, dass der Titel des nun folgenden Songs "A New War" bald Wirklichkeit werden wird, laut Mastermind V.O. beschäftigt sich der Text nämlich mit den Themen und Geschehnissen, die aus dem 11.September heraus resultieren. Textlich in dieselbe Kerbe schlägt "Club Of Lies", beide genannten Songs sind Thrash-Granaten, wie sie SLAYER noch nicht hinbekommen haben. Bei "Obey" werden Erinnerungen an die besten Zeiten der Bay-Area wach und mit "Believe In Nothing" ist wiederum ein fast schon massenkompatibler Groove-Metalsong im Gepäck. Gekrönt werden die Songs durch V.O.'s unnachahmliche Vocals und rotzige Gitarrensoli, die zum Teil das Vokabular des dicken Schweden in einem brutaleren Kontext zeigen ("My Demons").
Ich finde "Encounter" einfach scheissegeil und kann es jedem empfehlen, der seine Illusionen von der heilen Welt aufgegeben hat um der, leider, brutalen Realität ins Auge zusehen. "Encounter" ist der Soundtrack für Menschen die sich im wahren Leben befinden, die ohne Resignation aber mit Energie und Köpfchen durch den Alltag schreiten.
Anspieltipps: Older But Wiser, Believe in Nothing, Control
- Redakteur:
- Georg Palm