G I F T - Ruptures
Mehr über G i f t
- Genre:
- Hardcore
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- This Charming Man Records
- Release:
- 03.05.2024
- Winter
- Spear Feeding
- The Plight
- F.R.E.D.
- Deadly Dancers
- Signals
- Harbinger
- Blackdamp
- Thoroughbred
Energierausch ohne klare Orientierung.
Das eigene Hardcore-Gebräu mit einigen Sludge-Elementen aufzupeppen und sich derweil auch mal umzuschauen, was im Noise-Sektor so alles geht, ist im ersten Moment nicht die schlechteste Idee, da es dem Sound etwas Unberechenbares gibt und sich auch ein wenig vom straighten Geballer der Szene löst. Auf "Ruptures" herrscht in dieser Konstellation allerdings doch ein bisschen zu viel Chaos, weil es den Urhebern nicht selten extrem schwer fällt, die zahllosen Elemente zu bündeln und das Gemisch auf einen Punkt zu bekommen. Und daran stößt man sich spätestens in der wilden, bisweilen hektischen zweiten Albumhälfte des G I F T-Debüts.
Die Leipziger Newcomer mögen vielleicht eine Menge Energie mitbringen und mit ihrem Blick über den Tellerrand auch andere Hörerwelten ansprechen, doch am Ende zählt eben nur das, was wirklich hängen bleibt, und das ist im Fall von "Ruptures" eher eine Art Kontrollverlust als die wünschenswerte Variante eindringlich begeisternden Songmaterials. G I F T verliert immer wieder den Faden, lässt sich von zu vielen Nebensträngen leiten, pendelt sich dabei zwar auf einem enorm hohen Aggressionslevel ein, aber ohne Punkt und Komma ist auch das nicht wirklich hilfreich. Mit 'Winter' und 'Thoroughbred' bleiben zwar einige gute Nummern bestehen, aber auch hier sind es vermehrt Fragmente, die ein bisschen wild zusammengewürfelt erscheinen, allerdings mit dem Unterschied, dass eine gewisse Effizienz das Ganze in ein anderes Licht rückt.
Doch die besonderen Erlebnisse sind auf "Ruptures" insofern Mangelware, als die coolen Ansätze sich schnellstens verlaufen und keinen nachvollziehbaren Konsens finden. Von daher verflüchtigt sich das Interesse mit wachsender Spieldauer immer mehr. Leider, denn aus diesem in der Tat giftigen Cocktail hätte man sicherlich mehr herausschlagen können!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes