GAGAALING - Royal Stranger
Mehr über GaGaalinG
- Genre:
- Visual Rock
- Label:
- Gan Shin Records / Universal
- Release:
- 13.06.2008
- Rendezvous (R.S.-Version)
- Revolution
- Shower (Album Mix)
- Piasu (Pierced Pleasures)
- Yume Utsutsu
- Flash Back
- I-Scream Machine
- Losing You
- Frozen Heart
- Michishirube (Album Mix)
- Rain Man
- Lost In Child
- Desperate (Album Mix)
- Coward
- Time Is Time
- Twisted Heart
- Rendezvous (Video Clip)
- I-Scream Machine (Video Clip)
- Piasu (Video Clip)
In ihrer japanischen Heimat gelten GAGAALINg bereits seit ihrem Debüt-Release aus dem Jahre 2005 als absolute Superstars. Ein hoher Starteinstieg für den Erstling "Royal Punx" sowie ein vergleichbarer Erfolg für den bereits ein jahr später veröffentlichten Nachfolger "Royal Blood" sicherten einen Status, wie ihn derzeit nur Gruppen wie MUCC oder D'ESPAIRS RAY inne haben. Nun wagen die drei Herren mitsamt ihrer ausgeflippten Frontdame MYM den Sprung nach Europa, um Teil des großen J-Rock-Kuchens zu werden, der ein Jahr nach seiner ultimativen Ausschlachtung nicht mehr ganz die fette Kalorienbombe ist, die er einmal war. Der Lack ist ein wenig ab, der Überraschungseffekt verblasst und auch die optischen Reize schon weider verjährt - was also haben GAGAALING dagegenzusetzen, um diese rasche Kehrtwende erneut umzudrehen?
Die Antwort lautet leider Gottes: Nicht wirklich viel Besonderes. Die band musiziert einerseits zwar auf höchstem Niveau und vermengt ebenso die typischen Inhalte der Visual Kei-Szene, sucht ihr Heil aber an vielen Stellen ihrer neuen Platte "Royal Stranger" im Bereich der Popmusik. Immer wieder schleichen sich süßliche, mitunter gar kitschige Melodien in den nicht immer kraftvollen Mix aus alternativer Rockmusik und beschwingtem Crossover. Dies hat natürlich den Effekt, dass das Material sehr leicht zugänglich ist und man auch im Handumdrehen die ersten Refrains mitträllern kann, führt aber im gleichen Maße dazu, dass sich die Songs schnell verbrauchen und das Interesse auch flott wieder schwindet. Es klingt interessant, wenn die mancherorts piepsige Frontdame mit etwas mehr Groll in 'Rendezvous' einsteigt oder die Grooves in 'Piasu' und 'Rain Man' etwas deftiger krachen, doch während man sich über derartige Momente noch freut, folgt in kitschigen Ergüssen wie 'Yume Utsutsu' oder 'Michishirube' auch schnell wieder die Ernüchterung, da sich die Band hier spürbar dem Mainstream anbiedert und auch den Charme der Szene nicht mehr gewinnbringend nutzen kann.
Da sich diese Ereignisse bei jedem Durchlauf mehren, verliert die Scheibe leider auch von Mal zu Mal an Reiz, obschon das Quartett auf "Royal Stranger" keinesfalls einspurig fährt. Doch dieser latente Hang zur Massentauglichkeit und jenes Bemühen, auf Teufel komm raus eine eingängige Melodie einzubauen, verbauen GAGAALING auf Dauer die Pforten zum anspruchsvollen J-Rock-Himmel. Was dies betrifft, ist die Konkurrenz nämlich schon zwei oder gleich drei Schritte voraus!
Anspieltipps: Rendezvous, Flash Back, Desperate
- Redakteur:
- Björn Backes