GABRIELS - Fist Of Seven Stars Act I
Mehr über Gabriels
- Genre:
- Symphonic Metal / Rock Opera
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Diamond Records
- Release:
- 06.02.2016
- Fist Of Steel
- She's Mine
- Mistake
- Seven Stars
- A New Beginning
- Brake Me
- My Advance
- To Love, Ever Invain
- Sacrifice
- Black Gate
- Revenge Invain
- Decide Your Destiny
Grandiose Ansätze, grandios in den Sand gesetzt.
Grandiose Stimmen und ein Keyboard, welches schon nach wenigen Takten eher nervig als virtuos klingt: Mit "Fist Of Steel", dem ersten Akt der Rockoper "Fist Of Seven Stars" zeigt der italienische Keyboarder Gabriels, wie man großartige Ansätze gehörig in den Sand setzt.
Die Geschichte basiert lose auf dem japanischen Manga "Hokuto no Ken", die Musik lehnt sich mehr an Rockgrößen wie SURVIVOR oder FOREIGNER an. Und das teilweise so eng, dass ich zweimal nachdenken muss: "Habe ich das nicht irgendwo schon einmal gehört?" Gerade die ersten Titel erweisen sich als echtes Rätselraten in Sachen Musikgeschichte: So bedient sich GABRIELS in 'Mistake' in der Bridge doch allen Ernstes melodisch bei „Knowing Me, Knowing You“ von ABBA. Ein eher befremdliche Kombination im ansonsten düster gehaltenen Track.
Allgemein klingen die ersten drei Songs recht verwaschen: Das dominante Keyboard drängt alle anderen Instrumente in den Hintergrund, was wirklich schade ist, denn durch das nervtötende Gepiepse, das mich im Laufe des Albums zunehmend mehr an den Soundtrack zu einem Videospiel erinnert, verlieren die Songs viel an Ausdruck und zünden nicht richtig.
Definitiv richtig entschieden hat sich GABRIELS jedoch in der Wahl der Vokalisten: Vor allem Wild Steel liefert auf "Fist Of Steel" eine grandiose Show ab und erinnert stimmlich beinahe ein wenig an den jungen Michael Kiske. Seine persönliche Bestleistung erbringt Steel auf dem Track 'Seven Stars' – ohnehin der Wendepunkt des Albums. Denn ab diesen Song gewinnt die Musik GABRIELS' mehr an Kontur, wird härter und zeitweise sogar etwas speedlastiger. Den Höhepunkt bildet das dynamische 'My Advance' – eine Hymne, die in dieser Form selbst der legendären Metal Opera von AVANTASIA alle Ehre machen würde.
Sehr schön fällt auch die nachfolgende Ballade 'To Love, Ever Invain' aus – im Stil von FOREIGNER’S „I wanna know what love is“ wird hier ordentlich auf die Tränendrüse gedrückt. Ganz großes Kino besonders von Steels Duettpartnerin Ida Elena. Leider hat es sich an dieser Stelle auch schon wieder mit dem Höhenflug von GABRIELS. Wie eine Fieberkurve flacht die Begeisterung für "Fist Of Steel" wieder ab, denn die Songs nähern sich wieder dem nichtssagenden, vagen Sound der ersten Tracks. Schade, denn dass GABRIELS auch anders kann, lässt er gerade zur Mitte des Albums aufblitzen.
Und auch wenn die Geschichte nach dem Schema "Held besiegt seinen Rivalen und rettet dabei seine große Liebe" mich nun nicht wirklich mitnimmt, lässt die Platte dennoch ziemlich gespannt zurück: Ob GABRIELS sich die großen Kracher, die er dieses Mal leider nur andeutet, für den nächsten Akt aufgehoben hat? Fortsetzung folgt...
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Leoni Dowidat