GADGET - The Great Destroyer
Mehr über Gadget
- Genre:
- Grindcore / Hardcore / Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 11.03.2016
- Enemies Of Reason
- Känslan
- Pillars Of Filth
- Choice Of A Lost Generation
- From Graduation To Devastation
- Dedication
- Violent Hours (For A Veiled Awakening)
- The 02666 Heritage
- The Great Destroyer
- Down And Out
- In The Name Of Suffering
- Lost On A Straight Path
- Forsaken
- Collapse
- Lack Of Humanity
- Svart Hål
- I Don't Need You - Dead And Gone
Grindwahnsinn für Jedermann!
Grindcore-Fans brauchen "The Great Destroyer". Punkt. Kenner der schwedischen Hochgeschwindigkeitsberserker von GADGET dürften daran nicht den Hauch eines Zweifels gehabt haben - für mich war Grindcore bislang allerdings nicht mehr als eine irre Hardcore-Punk-Variation von Musikern auf Speed-Trip; eher belustigt denn beeindruckt und etwas distanziert habe ich hier und da mal eine Darbietung oder Veröffentlichung einschlägiger Combos verfolgt. GADGET könnte dies nun mit dem erst dritten Langeisen in der fast zwanzigjährigen Bandgeschichte ändern. "The Great Destroyer" ist nicht nur (aber auch!) durchgeknallter, zielloser Lärm, sondern eine rasende Irrfahrt durch alles, was Grind, Crust, Punk und sogar Metal zu bieten haben!
Die obligatorische fragmentarische Songaufteilung von 17 Nummern auf 26 Minuten Spieldauer tut dem Gesamterlebnis keinen Abbruch - "The Great Destroyer" ist ein äußerst homogenes Album, das bedenkenlos am Stück konsumiert werden kann, aber auch in Einzelteilen absolut genießbar ausfällt. In den meisten Fällen regiert selbstverständlich der Knüppel, aber immer wieder, und vor allem gegen Ende, ziehen die durchgeknallten Skandinavier auch mal die Handbremse und pflügen durch sumpfige Doom-Gefilde ('In The Name Of Suffering') oder fahren mit 'I Don't Need You - Dead And Gone' gar ein dystopisches Metal-/Post-Core-Ungetüm auf. Aber auch die vielen einminütigen, vermeintlich durchschnittlichen Grindcore-Metzeleien haben es in sich. Hier findet man kein stumpfsinniges Gedresche (gut, sagen wir: nicht nur), sondern viele effektvolle Details, wie das ein oder andere schwermetallische Riff (selbstverständlich meistens auf unmenschliches Tempo beschleunigt), MESHUGGAH-Huldigungen, oder diverse Genickbrecher-Mosh-Passagen.
Zusammen mit dem fantastischen Soundgewand, bei dem die perfekte Gratwanderung zwischen erdigem Geknödel und differenzierter Ausarbeitung der einzelnen Instrumente gelungen ist, ergibt "The Great Destroyer" ein ambitioniertes, abwechslungsreiches Grindcore-Album, das auch bei Verächtern dieser sehr eigenwilligen Kunstform Aufmerksamkeit und Faszination wecken sollte. Danke, GADGET, für eine wunderbare Tracht Prügel!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Timon Krause