GALLERY OF SOUND - Hegemony
Mehr über Gallery Of Sound
- Genre:
- Melodic Power Metal
- Power Of Paradise
- Angels Or Beasts
- The Feast
- Who Told You?
- On The Top
- Broken Wings
- Praying For Rain
- In Between
- Children Of Wonderland
- Stockings And High Heels
Bereits seit dem Jahre 2000 ist diese Truppe aus Österreich aktiv. Zuerst hat man unter dem Banner BURRIED SILENCE Coverversionen von URIAH HEEP, BLACK SABBATH, DEEP PURPLE und RAINBOW nachgezockt, um einige Umbesetzungen und eine stilistische Neu-Ausrichtung später mit eigenem Repertoire die lokale Liveszenerie zu beackern. Der Einstieg von Magdalena Donner als Sängerin brachte dann wohl die entscheidende Wendung mit sich.
Die musikalische Marschroute lautet nun: Melodic Power Metal. Ob man sich mit dieser Selbsteinschätzung einen großen Gefallen getan hat, vermag ich noch nicht zu beantworten. Wer aber beim Blick ins Line-up feststellt, dass hier eine weibliche Stimme zu hören ist und wer dann diese stilistische Beschreibung liest, wird eventuell an Bands wie NIGHTWISH denken. Gut, diese Truppe ist momentan äußerst erfolgreich und insofern mag die Assoziation hilfreich sein, allerdings klingen GALLERY OF SOUND nicht die Bohne nach den Chartmetallern.
Schon der Gesang von Magdalena Donner hat keinerlei Ähnlichkeiten mit dem von Tarja Turunen. Auf "Hegemony" sucht man nämlich völlig vergebens nach opernartigen Passagen und Sopranstimmen wird man auch nicht finden. Magdalena Donner verfügt vielmehr über eine kraftvolle, tiefe Stimme, die mich manchmal an Jutta Weinhold erinnert. Damit sticht sie auf jeden Fall aus der breiten Masse der momentan so angesagten Frontfrauen heraus. Und Eigenständigkeit bekommt von mir automatisch Bonuspunkte.
Wenden wir uns der Mucke zu. Auch hier greift der selbst gewählte Terminus nicht wirklich. Das Quintett fabriziert eher sehr flotten Hard Rock mit Metaltendenzen. Immer wieder werden die Einflüsse der oben genannten großen Brüder hörbar. Und das ist auch gut so. So fällt vor allem der einfallsreiche Einsatz des Keyboards mehrfach auf. Während man bei gleichartigen Kapellen mit zuckersüßen Melodien und Kapriolen vorlieb nehmen muss, bekommen wir auf "Hegemony" angenehme Orgelklänge serviert, die natürlich an DEEP PURPLE erinnern. Klar, niemand erwartet Jon-Lord-Qualitäten, aber es ist einfach angenehm zu hören, dass es noch Bands gibt, die mit so einem Instrument umzugehen verstehen. Man höre als Referenz 'Angels Or Beasts'; ein sehr schönes Beispiel für einen melodischen Metalsong ohne Kitsch. Aber auch der Klampfer versteht es, positive Akzente zu setzen. Treibendes Riffing wie auch melodisches Gefrickel sorgen für die nötige Abwechslung. Spätestens beim zackigen 'In Between' merkt dann auch der Letzte, dass hier ein Könner am Werk ist. Sein klassisch angehauchtes Spiel vermag sich hervorragend ins Gesamtbild einzufügen.
Unterm Strich ergibt das ein hörenswertes Album, welches in erster Linie Freunden von Bands wie WHITESNAKE oder PRETTY MAIDS zusagen dürfte. Hat man sich mit der ungewöhnlich tiefen Stimme angefreundet, wird man an Nummern wie 'The Feast' oder auch der Ballade 'Broken Wings' seine Freude haben.
Anspieltipps: The Feast, In Between, Angels Or Beasts
- Redakteur:
- Holger Andrae