GALLHAMMER - The End
Mehr über Gallhammer
- Genre:
- Doom / Black Metal /Avantgarde
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Peaceville Records
- Release:
- 13.05.2011
- The End
- Rubbish CG202
- Aberration
- Sober
- Entropy G35
- Wander
- 108=7/T-NA
Was macht hier bitte schön den Kult aus?
Man mag von GALLHAMMER ja halten, was immer man mag, womöglich auch gar nichts - letzten Endes ist jedoch aus unerklärlichen Gründen Fakt, dass die japanischen Extrem-Metal-Girls sich in der jüngeren Vergangenheit einen Kult um ihre eigene Person aufgebaut haben, der rein erfolgstechnisch nicht zu verachten ist.
Inwiefern das gerechtfertigt ist, wollen GALLHAMMER nun mit ihrem neuen Release "The End" klarstellen. Und wie es die Ironie so will, ist auch der neueste Streich eine sehr zwiespältige Sache, die stilistisch absolut nicht rund ist, rein inhaltlich aber ebenfalls kaum Gelegenheiten bietet, die Asiatinnen für ihr kompositosiches Werk schätzen zu lernen. Oder anders gesagt: "The End" ist mal wieder eine bewusst polarisierende, durch und durch provokative Scheibe, die am Ende nur eines im Sinn hat: nämlich Chaos zu schaffen und damit das ungestüme Treiben der Damen durch die bewusste Disharmonie zu überddecken.
Nun, zur Musik: "The End" ist einerseits ein absolutes Doom-Bollwerk, nur eben nicht gekonnt in Szene gesetzt. Die ellenlang gezogenen Riffs verbreiten absolute Monotonie und können dem Druck der relativ langen Spielzeit absolut nicht standhalten. Da werden über mehr als zehn Minuten Arrangements durchgekaut, deren Wirkung schlagartig verpufft, sobald die dritte oder vierte Wiederholung trist und schräg heruntergespielt wird. Der Titelsong zu Beginn, aber auch das überlange 'Wander' verbreiten hier in erster Linie miese Laune, die auch im Zuge der ruppigen Zwischenknüppeleien namens 'Sober' und 'Aberration' nicht wesentlich entschärft wird. Stattdessen wird hier ein erneut sehr unpässlicher Kontrast aus Ambient-Geschichten und verrohtem Black Metal aufgebaut, der strukturell wie atmosphärisch überhaupt nicht zusammenpasst. Den Überfluss bereitet schließlich '108=7/T-NA', das völlig zerstörerische Endstück des Albums, welches die chaotischen Züge von GALLHAMMER's gesamten Werk noch einmal auffährt und dokumentiert, dass Genie und Wahnsinn nahe beieinander liegen - allerdings eher mit Tendenz zum Letztgenannten!
Sei's drum: Es mag Leute geben, die GALLHAMMER künstlerisch interessant und musikalisch hochwertig einschätzen. Dies kann aber von dieser Seite auch für "The End" nicht bestätigt werden. Denn mit außergewöhnlich verrückten Songideen und lustlos daherkomponierten Ausflügen in den avantgardistischen Bereich werden die Japanerinnen auch weiterhin nur ausschließlich den niedrigeren Ansprüchen gerecht!
Anspieltipp: Sober
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes