GAME OVER - Face The End
Mehr über Game Over
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Scarlet Records
- Release:
- 25.04.2025
- The Final Hour
- Lust For Blood
- Neck Breaking Dance
- Grip Of Time
- Lost In Disgrace
- Veil Of Insanity
- Gateway To Infinity
- Tempesta
- Crimson Waves
- Weaving Fate
Eine Thrash-Zeitreise in die späten Achtziger und frühen Neunziger.
Wirft man einen Blick auf die aktuelle Lage der Welt, dann ist "Face The End" ein guter Name für eine neue Scheibe. An schlechten Tagen kommt schnell der Eindruck auf, dass unsere ganze Zivilisation im Handstreich zu Grunde gehen könnte. Genau in diese Richtung wollen die italienischen Thrasher von GAME OVER mit ihrem Albumnamen zeigen, allerdings gleichzeitig auf einen positiven Effekt hinweisen. Zum Einen warnen sie vor dem aktuellen Zustand der westlichen Welt, zum Anderen sind sie der festen Überzeugung, dass das Ende von etwas ebenso ein Neuanfang sein kann. Zweiteres ist also ein optimistischer Blick. Immerhin wissen wir seit Herrmann Hesses "Stufen", dass jedem Anfang ein Zuaber inne wohnt.
Das gilt übrigens genauso für GAME OVER. Immerhin gibt es zwei Besetzungswechsel zu vermelden. Leo Molinari hat den Bass und Danny Schiavina den Gesang übernommen. An der musikalischen Ausrichtung hat sich dadurch nichts geändert. GAME OVER gehört mit dem Gründungsjahr 2008 weiterhin zu der Welle an jüngeren Thrash Bands, die den Sound der Achtziger ohne eine große Modernisierung wieder aufleben lässt. So stehen auf "Face The End" auch wieder Szene-Größen TESTAMENT, EXODUS oder ANTHRAX Pate. Vor allem letztere sind ausdrücklich zu nennen, da die Stimme von Neu-Sänger Danny Ähnlichkeiten zum Gesangsorgan von Joey Belladonna aufweist.
Musikalisch bieten die Italiener weiterhin Thrash Metal der melodischen Seite. Der Fokus liegt nicht auf Geschwindigkeit, sondern ganz klar auf gut komponierten Refrains, die sich im Kopf festsetzen. Das wird vor allem bei Tracks wie 'Lust For Blood', 'Grip Of Time' oder 'Veil Of Insanity' deutlich.
Mit 'Neck Breaking Dance' und 'Lost In Disgrace' entführt das Quartett den Hörer schließlich an den Beginn der Neunziger, als ANTHRAX den eigenen Sound transformierte und SUICIDAL TENDENCIES auf Alben wie "Lights... Camera...Revolution" oder "The Art Of Rebellion" das Genre veränderte. Diese Einflüsse sind kaum zu überhören. Hinten raus zeigt GAME OVER schließlich, dass die Gruppe es mit 'Tempesta' und 'Crimson Waves' auch ruhiger angehen lassen kann.
Da "Face The End" handwerklich gut gemacht ist, ist die Platte für Fans der genannten Bands und des genannten Zeitraums eine absolute Wohlfühlscheibe. Dass Innovationen oder die großen Hits fehlen, stört dabei überhaupt nicht. Man legt das Album auf, fühlt sich an diese große Zeit erinnnert und es geht einem beim Hören gut.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Dominik Feldmann