GASMAC GILMORE - About Boys And Dogs
Mehr über Gasmac Gilmore
- Genre:
- Alternative / Metal
- Label:
- Fastball Music/Sony BMG/ Neo
- Release:
- 24.10.2008
- Snake
- ... And We Dance
- Alice D.
- Snip Snip
- Mama, Muy Bien
- Lolita
- Fernando
- Mandolinengeflüster
- From Russia With Love
- Bleed
- Frosties
- Kill, The Radiostar
- White Horse
Keiner darf es dem anderen übel nehmen, wenn sich angehörs dieses österreichischen Achtbeiners Querverweise zu einem ganz bestimmten Ensemble Bahn machen: Da wären ebenfalls vier georgischstämmige Langbärte aus Kalifornien mit zwei bis drei Überplatten zu nennen … nun reicht's aber! Aber wie so oft greifen reine Plagiatsschubladenaufschübe auch hier nicht.
Die Wiener von GASMAC GILMORE mischen Balkanstücke einer metallenen Riffsauce unter, auf deren Oberfläche ein prägnanter Vokalschwammerl schwimmt, der ein oder andere härtere Knochen schrammt das Knie ebenso wie auch das ein oder andere Melodielein im Gehörgang stecken bleibt.
Nun mal Fakten: Das morbide Kollektiv ist seit 2003 dabei, die ausgeflockte, vielfältige österreichische Alternativszene mit ihrem Gemix zu bereichern. Ja, bereichern. 'Snip Snip' trompetet sich in eine fast schon meditative Nummer mit feinen Zwischenspielchen, 'Lolita' stapft ausgetrocknet einer prallen Akustik-Schönheit aus der Sierra Nevada hinterher, 'Mandolinengeflüster' ist das, was man namentlich zu hören erwartet. Das Ding fegt im orthodoxen Bereich Europas definitiv alles vom Rand der Clubs in die wilde Mitte. Das Singlevideo 'Mama, Muy Bien' glänzt mit splattrigen Einlagen, ein Video, welches unter der Ägide der Band selbst entstand.
Sowieso fallen die vier durch recht unkonventionelle Aktionen auf, die anhand der gewollten Ungewöhnlichkeit aus dem offenen Reich der Vermarktungsstrategien entsprungen scheinen. Eine Wiener U-Bahn musste da als Auftrittsort genauso herhalten wie auch ein Donauschiff, das sich im Hochsommer an der Schmäh-Schickeria vorbeischlängelte. Die Verkleidung als Piraten wirkte zwar a bisserl beschrubbt, aber in der Linie 4 mit drei Autobatterien aufzutauchen, um die Pendler so richtig zu verschrecken, spricht schon von einem gewissen Idealismus. Mit den zeitlich größtenteils identischen Stücken um die drei Minuten vierzig gewinnt Hälfte eins der Platte deutlich gegen Nummer zwei. Hier sind ihnen wohl ein wenig die Ideen ausgegangen? Insgesamt ist jedoch diese Mixtur von Volksmusikalien, Schrammklampfe und kehligem Gesang nicht allzu neu - und trotzdem ebenso hörenswert wie spannend.
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben