GASMAC GILMORE - Little Lucy
Mehr über Gasmac Gilmore
- Genre:
- CrossOver
- Label:
- Huge Music Entertainment
- Release:
- 20.01.2006
- Topenga
- Sunday
- Awful
- Lucy
- Yesterdays Coke
- M.M.
- Bode
- Hellfish
- Alpengluehn
- Zirkus
Es gibt kaum eine Band, auf deren Album ich mich dieses Jahr mehr gefreut habe als auf "Little Lucy" von GASMAC GILMORE. Eigentlich ein starkes Stück, wenn anno 2005 unter anderem BECK, SYSTEM OF A DOWN und KORN neue Scheiben ins Rennen schicken und sich jede dieser Bands brav in die Reihe hinter die Wiener Experimentalisten stellen darf.
Aber das Ganze kommt nicht von ungefähr: "Sicknum", das Erstlingswerk der Band aus dem Jahre 2003, nahm quasi aus dem Nichts einen gewissen Kultstatus in meinem CD-Sammelsurium ein, was wohl unter anderem daran lag, dass die Österreicher es perfekt verstanden, immense Kreativität und Bodenständigkeit unter einen Hut zu bringen und dies dann auch auf CD zu brennen.
Beim neuen Release sieht die ganze Sache jetzt komplett anders aus. Es scheint fast so, als hätte sich die Band auf ihr Dasein als Rockband besonnen und schraubte die Menge an Einflüssen auf ein Minimum herab. So darf man sich mit "Little Lucy" ein Album reinziehen, das sich als reines CrossOver-Album entpuppt und durch gekonnte Spielerei mit Riff und Rhythmus die musikalischen Fähigkeiten der Band unter Beweis stellt, auch ohne die Palette an Elementen in ein riesiges Mischmach zu verwandeln.
Das Album bereitet durch den variationsreichen und trotzdem gradlinigen Sound jede Menge Hörspaß. Auch wenn SYSTEM OF A DOWN und FAITH NO MORE mehr als nur deutlich rauszuhören sind, ist die Scheibe an Eigenständigkeit kaum zu übertreffen, und die zwischenzeitlichen Ausflüge in vertrackte Intermezzos der "Sicknum"-Zeit lockern das Gesamtbild weiter auf.
Einziges Manko an der Scheibe ist das Verhalten gegenüber Notebook-Laufwerken, die laut protestierend ihren Geist bei 'Yesterdays Coke' aufgeben, was zum Umstieg auf die klobige Variante zwingt. Das war's dann aber auch.
Durch einen Plattenvertrag wohl hoffentlich bald auch regulär in Deutschland zu haben und vielleicht auch auf deutschen Bühnen zu sehen: die großartigste Nachwuchs-CrossOverband dieser Tage.
Anspieltipps: Zirkus, Alpengluehn, Awful
- Redakteur:
- Michael Kulueke