GAUNTLET RULE - After The Kill
Mehr über Gauntlet Rule
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Fighter Records
- Release:
- 12.11.2024
- Usurper
- Exception To The Rule
- Drumhead Trial
- Bite The Hand That Feeds
- Vengeance
- The Zero Crag
- Empire Maker
- The Night Wind
- Aeronauts
- After The Kill
- The Scythe
Ein erfahrenes Trio unter neuer Flagge!
Man mag es ja kaum glauben, aber Rogga Johansson hat seinen bewährten Todesblei-Kosmos für einen kurzen Augenblick verlassen und mit zwei befreundeten Musikern vor geraumer Zeit eine neue Power-Metal-Combo aus der Taufe gehoben, die im ersten Moment sowas von ungewöhnlich im Kontext dieses Death-Metal-Alleskönners erscheint, dass man noch einmal genauer hinschauen muss, inwiefern der gute Mann abseits der bewährten Knöpfchen tatsächlich an GAUNTLET RULE beteiligt ist. Fakt ist jedoch, dass die Skandinavier vor zwei Jahren mit "The Plague Court" schon ein richtig gutes Debüt eingespielt haben, das nun mit "After The Kill" einen Nachfolger findet, in dem der gute, alte Endneunziger-Sound von HAMMERFALL, NOCTURNAL RITES und Co. noch einmal ein echtes Revival erlebt.
GAUNTLET RULE setzt dabei nicht mal zwingend und ausschließlich auf einprägsames Material oder gar üblichen Doublebass-Galopp, sondern nimmt auch Elemente aus dem US Metal auf, um auch die Old-School-Gemeinde mit einzufangen. Dieses Vorhaben dürfte mit "After The Kill" alleine deshalb schon gelingen, weil die Band ihren Sound alles andere als poliert durch die Boxen jagt, Johansson an den Gitarren einen überraschend vielseitigen und souveränen Job abliefert und die gelegentlichen Thrash-Nuancen den elf Songs auch einen gewissen Aggressionspegel sichern, der als Gegenpol zum pompösen Stoff von SABATON und Co. exzellent funktioniert. Natürlich hat auch die neue Scheiben ein paar starke Hooklines am Start und liefert mit 'Veangenace' und 'Empire Maker' einige Nummern, denen man sogar ein echtes Hitpotenzial zuschreiben muss, doch im Großen und Ganzen zeigen auch diese Stücke nur eine von vielen Seiten, für die GAUNTLET RULE in der großen Welt des klassischen Power Metals stehen möchte. Lediglich die gesangliche Darbietung könnte hier und dort noch etwas ausdrucksstärker sein, da LOCK VOSTOK-Frontmann Teddy Möller in den höheren Parts ein wenig unbeholfen scheint, doch auch hierüber kann man sehr großzügig hinwegsehen, weil die Einschränkungen nicht allzu heftig sind und das Songmaterial unterm Strich auch stark genug ist, dieses kleine Defizit zu kompensieren.
"After The Kill" ist eine kleine Zeitreise in jene Ära, in der traditioneller Metal sein Comeback feierte, und aufgrund seiner coolen Vibes und des überzeugenden Materials auch für jeden einzelnen empfehlenswert, für den die skandinavische Power-Metal-Szene vor einem Vierteljahrhundert das Nonplusultra war. Gerne mehr davon, Mr. Johansson!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes