GAUNTLET, THE - Dark Steel And Fire
Mehr über Gauntlet, The
- Genre:
- Extreme Metal / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eternal Death
- Release:
- 13.01.2023
- Where Heroes Go To Die
- Beyond The Limits
- The Signal To Attack
- Winds Without Mercy
- Damnation Calls With Haste
- Dark Steel And Fire
- The Final Guard
- Those Who Will Not Return
- Armoured Hearts
Rumpeliger Death'n'Roll mit Potential und Schwächen.
Steht ihr auf kitschige Artworks, dann hat der Amerikaner Ace Meggido mit seinem Projekt THE GAUNTLET und dem Debüt "Dark Steel And Fire" einen Leckerbissen parat. Ich jedenfalls bekomme schon beim Anblick des Covers Augenkrebs und muss zugeben, dass mir das Ganze keine große Lust auf die insgesamt neun Songs macht. Gerettet wird meine Laune aber vom beiliegenden Promotext, der musikalisch zumindest eine kauzige und extreme Auslegung des klassischen Heavy Metals verspricht, was mir wieder deutlich mehr in die Karten spielt.
Der Opener 'Where Heroes Go To Die' scheint diese musikalische Einschätzung auch prompt zu unterstreichen und lässt mir sofort Bands wie VENOM oder CELTIC FROST in den Sinn kommen. Selbst einige vereinzelte BATHORY-Parallelen offenbart der munter drauflos galoppierende Mix aus Rock'n'Roll, Black und Heavy Metal. Der rumpelige und dezent an eine Demo-CD erinnernde Sound der Scheibe tut schließlich sein Übriges dazu, um die Retro-Schwermetallkeule abzurunden und Hörer und Hörerinnen ungebremst in die Achtziger zu befördern. Kann hier also jeder Fan klassischen Stahls blind zuschlagen? Nicht so schnell würde ich sagen, denn bei THE GAUNTLET ist nicht alles Gold, was glänzt.
Los geht es erst einmal aber recht überzeugend, denn 'Where Heroes Go To Die' und 'Beyond The Limits' sind durchaus krachende Tracks, die geschickt zwischen den musikalischen Stühlen balancieren und gerade wegen ihrer rohen Ungeschliffenheit viel Spaß machen. Mit zunehmender Spielzeit nutzt sich aber das Rezept, nach dem Ace seine Songs zusammenbraut, zusehends ab und spätestens bei 'The Final Guard' hat man sich am gleichbleibenden Tempo, den schrammelnden Gitarren und den kratzigen Vocals doch ein wenig satt gehört. Sobald die erste Begeisterung hier abflaut, springen mir auch immer mehr klangliche Defizite ins Ohr, die mich bei allem Verständnis für die Intention hinter der rohen Produktion doch stören. So ist das Schlagzeug großteils fürchterlich drucklos, die Bassdrum klingt wie ein alter Pappkarton auf den mit der Fußmaschine eingedroschen wird und auch das ständige Feedback und Fiepen der Gitarren lässt mich oftmals mit den Augen rollen. Retro-Liebhaberei in allen Ehren, aber gerade in dieser Sparte habe ich in den letzten Monaten einige Platten gehört, die oldschoolige Vibes und moderne Produktion deutlich stimmiger verbunden haben.
Dennoch dürfen Freunde und Freundinnen von VENOM oder frühen BATHORY bei THE GAUNTLET und dem Debüt "Dark Steel And Fire" einmal ein Ohr riskieren, denn wenn eure Hörnervern sich von der dünnen und rumpeligen Produktion nicht so beleidigt fühlen wie die meinen, dann dürft ihr den unter dieser Rezension stehenden 6,5 Punkten locker eineinhalb Zähler hinzuaddieren.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs