GEIST - Feuerengel
Mehr über Geist
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Fatianol Records (rough trade)
- Release:
- 28.01.2011
- Feuerengel
- Strom
- Panzer
- Den Teufel Tun
- Ameisen
- Beschwörer
- Mein Herz
- Schwerelos
Progressive Rock aus Köln.
GEIST machen keinen Metal. Das scheint den Jungs dieser Kölner Band so wichtig gewesen zu sein, dass sie die Black Metal-Titanen gleichen Namens mit der Androhung rechtlicher Schritte zum Ändern deren Namens zwangen. Also: Es folgt eine Review von "Feuerengel", dem Album der Alternative-Rock Band GEIST aus Köln, welche mit Metal und Black Metal relativ wenig am Hut hat. Dennoch soll dieser Fakt keinen Einfluss auf dieses Review bekommen, wenngleich sich die vorliegenden Rock-Geist mit diesen Schritten alles andere als Freunde in der Metalszene gemacht haben.
In ein Genre eintüten lässt sich die Band nicht, progressiver Indie-Hardrock wäre sicher eine passende Bezeichnung. Zusammen mit den deutschen Texten und einem eingängigen, brachialen Songwriting kratzt die Band an den Pforten der Neuen Deutschen Härte. Dafür ist der Sound aber zu flach.
Generell ist der Sound der Band, je nach Sichtweise, dünn und drucklos oder transparent und klar. Gerade bei riffbetonten Songs wie der Opener 'Feuerengel' stört das. Der kraftvolle Gesang und der poppig-flockige Gitarrensound. 'Strom' überzeugt durch einen im Midtempo marschierenden Groove und eingängigen Hooks. Zwischen Ballade und Uptempo bewegt sich 'Panzer', welches durch abrupte Stil- und Rhythmuswechsel ein wenig auseinanderfällt. 'Den Teufel Tun' erinnert mit Synth-Einwürfen, bassdominierten Arrangements im Vers und brachialem Refrain sehr an NDH, um dort aber völlig zu überzeugen fehlt nach wie vor ein druckvoller Sound. Progressiv wirkt 'Beschwörer', der zweistimmige Gesang in Refrain ist recht atonal und unmelodisch. Einen gelungen Spannungsbogen baut 'Schwerelos', die Dramaturgik zwischen Akustikgitarre und einem Down-Break-Ende macht den Song zu einem Anspieltipp. Das sechsminütige '28' beendet das Album mit einer epischen Midtempo-Nummer.
Alles in Allem ist das Album von Geist sehr solider Rock. In diesem Kontext betrachtet verdient die Band mit ihrem progressiven und vielseitigem Songwriting große Anerkennung. Wenn man die Band allerdings unter dem Hintergrund von (Fast-)Genre-Kollegen aus NDH, Alternative Metal, AOR und Hardrock betrachtet, schaut das Niveau schon anders aus: Mit einem recht flachen Sound und unspektakulärer Spieltechnik, nahezu keinen außergewöhnlichen Soli und recht radiokompatiblen Melodien spielt "Feuerengel" nur im besseren Durchschnitt.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Markus Herhoffer