GENESIS - A Trick Of The Tail (Re-Release)
Mehr über Genesis
- Genre:
- Progressive Rock
- Label:
- Virgin
- Release:
- 04.04.2008
- Dance On A Volcano
- Entangled
- Squonk
- Mad Man Moon
- Robbery, Assault And Battery
- Ripples...
- A Trick Of The Tail
- Los Endos
GENESIS kurz vor der Schrumpfung zur Trio-Phase - und das nahezu vergleichbar genial wie auf den Meisterwerken "Nursery Crime" und "Foxtrot"!
Am Scheideweg ihrer progressiven Phase entpuppten sich die einst noch vier Musiker von GENESIS noch einmal als mächtig kreativ. 1976 gelang es dem britischen Quartett sogar, zwei fantastische Epen innerhalb eines Sonnenzyklus' zu veröffentlichen, ohne dass Collins, Hackett, Rutherford und Banks hierzu irgendwelche Ausschussprodukte verwerten mussten. Neben dem episch-verspielten "Wind & Wuthering" war es dabei vor allem "A Trick Of The Tail", dessen äußerst bedächtige Melodien die Fans der Prog-Rock-Götter zur Mitte der 70er faszinierten und auf eine schier unnachahmliche Weise in ihren Bann zogen.
Dennoch zeichnete sich schon zu diesem Zeitpunkt gewissermaßen ab, dass GENESIS langsam aber sicher zu prägnanteren Schemen greifen würden. Die Arrangements sind bei weitem nicht mehr so komplex wie noch auf den ersten Alben, und dazu kommt man bei der Melodieführung (gerade bei den Keyboards) verhältnismäßig rasch auf den Punkt, wenngleich man den einzelnen Songs immer noch genügend Freiräume für die Etablierung epischer Konturen lässt. Mit 'Dance On A Volcano' und dem getragenen 'Ripples ...' hält die Band hierbei auch gleich einige Tracks mit sofortigem Wiedererkennungswert bereit. Zwar darf die Rhythmusabteilung hier auch noch ungezügelt ihr Können zur Schau stellen, aber Altmeister Bank hält die Zügel fest in der Hand und ergreift mit seinem Keyboard an den entscheidenden Stellen die Initiative. Dass 'Dance On A Volcano' letztendlich zu einem der größten Hits dieser Bandepoche geworden ist, kann daher auch leicht nachvollzogen werden.
Indes ist die Atmosphäre von "A Trick Of The Tail" von nachdenklicher Ruhe und stiller, tonaler Romantik geprägt. Gerade zu Beginn entladen sich die intensiven, verproggten Gemische im Gitarren- und Rhythmusabteil nur sehr zögerlich, obwohl stets eine prickelnde Spannung in der Luft liegt, die eine bevorstehende, jedoch ausbleibende Explosion suggeriert. Dieses Element ist bis zum Schluss auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Intensität zu keiner Sekunde abreißt und man sich erneut ganz leicht in die feinen Harmonien der Briten fallen lassen kann. Selbst wenn man mit 'Los Endos' diesen verhaltenen inneren Rahmen kurzzeitig sprengt und sich auf Abwege begibt, so fasziniert das bedächtige Grundgerüst der Songs bis zuletzt und hinterlässt schließlich eines der letzten echten Meisterwerke dieser Band.
Im Zuge der letzten Re-Releases ist "A Trick Of The Tail" nun ein weiteres Mal wiederveröffentlicht worden, leider jedoch ohne lohnenswerten Bonus. Dafür ist der Sound aber so stark wie niemals zuvor, weshalb Neulinge definitiv schauen sollten, dass sie bei einer Investition in diese Platte die Remasters-Edition abgreifen. Lohnenswert ist das Ganze im Übrigen fraglos.
Anspieltipps: Dance on A Volcano, Mad Man Moon, A Trick Of The Tail
- Redakteur:
- Björn Backes