GENESIS - When In Rome (3-DVD)
Mehr über Genesis
- Genre:
- Rock
- Label:
- Virgin Records / VM / EMI
- Release:
- 23.05.2008
- Dukes Intro
- Turn It On Again
- No Son Of Mine
- Land Of Confusion
- In The Cage / Cinema Show / Dukes Travels
- Afterglow
- Hold On My Heart
- Home By The Sea
- Follow You Follow Me
- Firth Of Fifth [Exzerpt]
- I Know What I Like (In Your Wardrobe)
- Tour Programme Gallery
- Mama
- Ripples
- Throwing It All Away
- Domino
- Conversations With 2 Stools
- Los Endos
- Tonight, Tonight, Tonight [Exzerpt]
- Invisible Touch
- I Can't Dance
- Carpet Crawlers
- Fotogallerie
- Tourdoku >>Come Rain Or Shine<<
Wenn eine Band ein Jahrzehnt nach ihrem letzten Studioalbum und mehreren Jahren der Nicht-Existenz wieder spielend größte Arenen füllt, dann gehört sie zu den ganz Großen. GENESIS untermauern diesen Status mit dem Ende ihrer Reunionstour. Im riesigen Circus Maximus in Rom, mit einem gigantischen Bühnenaufbau, der sogar gegen PINK FLOYD anstinken kann, vor laut Labelinfo 500.000 Menschen (Nun gut, die Tatsache, dass es ein Gratiskonzert war, war der Zuschauerzahl sicher nicht abträglich) begingen GENESIS samt den Live-Mitgliedern Daryl Stuermer (b, g) und Chester Thompson (d) am 14.07.2007 einen krönenden Tourneeabschluss, der nun auf der Tripel-DVD "When In Rome" vorliegt. Nun finden sich bei gerade dieser Band aufgrund der starken musikalischen Änderungen unter den Hörern die unterschiedlichsten Gruppen, auf der einen Seite die Prog-Puristen, die alles nach der "Second's Out" (1977) ablehnen, auf der anderen Seite das Mainstream-Publikum, das alles mag, was man ihm oft genug vorgedudelt hat, und dazwischen noch viele andere. Diesen gegensätzlichen Interessen wollten GENESIS gerecht werden, und es gelang ihnen ganz ordentlich. Der klassische Prog der Frühzeit, der Pop der Achtziger und nicht zuletzt die oft unterschätzte Zwischenphase, vor allem mit dem Album "Duke", wurden auf die Bühne und nun die ersten beiden DVDs gebracht. Die Tracklist entspricht genau derjenigen der letztjährigen CD "Live Over Europe", wenn auch i. d. R. in anderen Aufnahmen, da auf der CD Mitschnitte aus verschiedenen Konzerten versammelt sind.
Der Progger erfreut sich an dem großartigen Medley aus 'In The Cage', 'Cinema Show' und 'Dukes Travels', das nahtlos in 'Afterglow' übergeht, an dem intensiven 'Ripples' oder an 'I Know What I Like'. Leider ist das wunderschöne 'Firth Of Fifth' gekürzt und endet vorzeitig, als Daryl Stuermer ein betörendes Solo gespielt hat. Die erwähnte Übergangszeit ist u. a. mit 'Turn It On Again' und dem unvermeidlichen 'Follow You Follow Me' vertreten. Und natürlich gibt es jede Menge Single-Hits von 'Mama' über 'Land Of Confusion' und 'Invisible Touch' bis zu 'No Son Of Mine' zu hören. Dass GENESIS auch in dieser Phase noch Größeres auf die Reihe kriegten, beweisen das sehr gut vorgetragene 'Home By The Sea' (ja genau, mit 'Second Home By The Sea') und 'Domino'.
Auch nach jahrelanger Bühnenabstinenz sind das Können und die Spielfreude bei GENESIS ungebrochen. Ein dynamischer Vortrag und ein souveränes Zusammenspiel prägen den Auftritt, und der aufmerksame Hörer wird einige neue Arrangements feststellen. Das reichhaltige, lebendige Spiel gewinnt noch, wenn Mike Rutherford mit seiner berühmten Zehnsaitigen (Gitarren- und Basshals an einem Korpus) und Daryl Stuermer sich die Bälle zuspielen oder Phil Collins immer wieder während der Instrumentalpassagen ans zweite Schlagzeug flitzt. Man mag den Musikkaufmann Collins ja für den Dieter Bohlen des schreibkundigen Publikums halten, aber trommeln kann der Mann. Insgesamt wird auf "When In Rome" ein so gelungenes Zweieinhalb-Stunden-Konzert geboten, dass einem zum Schluss auch penetrant quietschfidele Nummern wie 'Invisible Touch' und 'I Can't Dance' nichts mehr ausmachen.
Die beiden ersten DVDs enthalten neben dem Auftritt noch Bildergalerien. Außerdem gibt es zu jedem Titel noch Probenszenen, die man am Stück anschauen oder in den Konzertablauf schalten kann. Auf der dritten Scheibe befindet sich die Dokumentation "Come Rain Or Shine", die die Tourvorbereitung mit Proben, Bühnenbild, Videoeinspielungen und der Suche nach Hockern, die sich als Perkussionsinstrument zweckentfremden lassen, zeigen. Und immer wieder werden alte Aufnahmen eingeblendet. Ton- und Bildqualität sind durchweg sehr gut, deutsche Untertitel wählbar.
Anspieltipps: No Son Of Mine, In The Cage - Medley, Home By The Sea, Ripples
- Redakteur:
- Stefan Kayser